Purpurglöckchen
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Garteln in Salzburg

Purpurglöckchen verzaubern

Purpurglöckchen sind äußerst attraktiv. Ihre winzigen, trichterförmigen Glöckchenblüten erscheinen in reicher Fülle an verzweigten langgestielten Blütenrispen und scheinen wie eine Wolke über den Blättern zu schweben.

Sie blühen von Mai bis Juli und sind weiß, rosa oder rot. Bei den aktuellen Züchtungen – meist Kreuzungen von „Heuchera sanguinea“ und „Heuchera americana“ – stellt das attraktive, gelappte Laub der Purpurglöckchen den eigentliche Zierwert der Pflanzen dar.

Laub ist die Zierde

Unzählige Sorten sind im Handel erhältlich und in fast jeder Saison kommen neue hinzu. Diese beeindrucken mit Blättern in leuchtenden Farben von Zart- bis Dunkelgrün, Gelborange bis Dunkelrot, Silber, Violett und Bronze bis hin zu überhauchtem Braun.

Purpurglöckchen
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Purpurglöckchen

Sendungshinweis

„Garteln in Salzburg“, 24.9.2020

Darüber hinaus sind die Blätter häufig hübsch gezeichnet, ihre Ränder elegant gekräuselt, apart gelappt oder gerüscht. Die kleinsten Purpurglöckchen werden 15 bis 50 Zentimeter, größere durchaus 90 Zentimeter hoch – gemessen jeweils an den Blütenstielen.

Standort und Boden

Heucheras brauchen einen halbschattigen oder absonnigen Standort. Stehen sie feucht genug, vertragen Purpurglöckchen auch Sonne in Maßen. Sie bevorzugen einen frischen bis feuchten, lockeren, nährstoff- und humusreichen Boden, der schwach sauer sein sollte und im Sommer nicht zu sehr austrocknet.

Pflanzung

Man setzt Purpurglöckchen möglichst tief in den Boden, da sich der Wurzelballen mit der Zeit nach oben schiebt. Falls die Wurzelstöcke aus dem Boden ragen, häufelt man diese mit Rindenhumus oder Kompost an.

Vermehrung

Purpurglöckchen werden am einfachsten durch Teilung nach der Blüte im Sommer oder im Herbst vermehrt. Sie lassen sich aber auch im Frühling als Kopfstecklinge ausgereifter Triebe vermehren. Diese sollten etwa 15 Zentimeter lang sein.

Man steckt sie in Anzuchterde und deckt sie mit einer Haube ab. Nach etwa sechs Wochen haben die Stecklinge in der Regel Wurzeln gebildet und können verpflanzt werden. Durch Samen lässt sich nur Heuchera micrantha ‘Palace Purple’ sortenecht vermehren.

Krankheiten und Schädlinge

Staunässe verursacht bei Purpurglöckchen häufig Wurzelfäule, die man daran erkennt, dass die Pflanzen nur noch kümmerlich wachsen und die Erde modrig riecht.

Entdeckt man die Krankheit schon im Anfangsstadium, sind die Pflanzen häufig noch zu retten. Dazu pflanzt man sie in trockeneres Substrat um, dem man etwas Sand beimischt; eine gute Dränage sollte dabei selbstverständlich sein.

Häufige Schädlinge an Purpurglöckchen sind Dickmaulrüssler. Vor allem ihre Larven, die an Wurzeln und Austrieb fressen, machen den Heucheras zu schaffen. Sie lassen sich mit biologischen Nematoden-Präparaten gut bekämpfen. Die nachtaktiven Käfer kann man außerdem in der Dämmerung absammeln.

Karl Ploberger im Fernsehgarten mit Purpurglöckchen
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Biogärtner Karl Ploberger im Fernsehgarten im Salzburger Nonntal

Purpurglöckchen verzaubern

Karl Ploberger stellt dieses Mal die Purpurglöckchen vor, deren Laub wunderschön ist und verzaubern kann.