Crysanthemen
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Garteln in Salzburg

Chrysanthemen in vielen Farben

In den Gartencentern und Gärtnereien wird man von einer herbstlichen Farbenpracht überrascht. Zu tausenden stehen die Chrysanthemen zum Verkauf bereit, in den unterschiedlichsten Wuchs- und Blütenformen.

Lange Zeit galten die Chrysanthemen als typische Friedhofblumen und für viele ist der Geruch noch heute die Erinnerung an den Besuch der Gräber zu Allerheiligen. Doch die vielen neuen Züchtungen lassen dieses Image nun völlig verschwinden.

Sendungshinweis

„Garteln in Salzburg“, 26.8.2021

Die Liebe zu den Chrysanthemen gibt es schon jeher. In China, der ursprünglichen Heimat, wurden sie schon im 15. Jahrhundert kultiviert. Erste Arten sind bereits in der griechischen Kultur bekannt gewesen, von dort stammt auch der botanische Name ab – die Chrysantheme heißt übersetzt Goldblume.

Noch bedeutender waren und sind die Wucherblumen, wie sie auch genannt werden, in Japan. Dort wird immer Anfang September das große Chrysanthemenfest gefeiert. Der Thron des Kaisers wird Chrysanthementhron genannt und der höchste Orden, der in Japan vergeben wird, nennt sich „Kiku No Gomon“ – das „Edle Zeichen der Chrysantheme“.

So eine große Bedeutung hat die Pflanze bei uns nicht, aber es gehört mittlerweile zu einer guten Tradition, die Hauseingangstür mit den herrlichen Blütenkugeln der Chrysantheme zu schmücken.

Die Auswahl an neuen Züchtungen wird dafür von Jahr zu Jahr größer. Sogenannte „Multiflora“-Chrysanthemen, die „Vielblütigen“, sind nur bedingt winterhart. Ganz anders allerdings die Chrysanthemen der „Indicum“-Familie. Sie sind die typischen Gartenchrysanthemen, die man nun blühend kaufen kann und in den Garten gesetzt Jahr für Jahr wieder blühen.

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Crysanthemen in vielen Farben

Eine Augenweide in den Schalen

Besonders hübsch in herbstlichen Schalen oder Blumenkisterl sehen auch die Silberrandchrysanthemen aus („Ajania pacifica“). Sie sind klein und bilden über Wochen immer wieder neue Blüten.

Die Pflanzen lieben einen halbschattigen Platz mit humoser Erde. Damit die Wurzeln vor Kahlfrösten geschützt sind, sollte man sie etwas tiefer setzen. Die Pflanzen blühen bis zum ersten Frost.

Trick für Blütezeit-Verlängerung

Deckt man die Blüten vor einer herbstlichen Frostnacht mit Vlies ab und schützt so die empfindlichen Blütenblätter, dann kann man die farbenprächtigen Herbstboten einige Wochen lang erhalten.

Im Frühjahr stark zurückschneiden

Im Frühjahr werden die Pflanzen dann stark zurückgeschnitten. Meist frieren sie bis zu den Wurzeln ab und treiben dann nach den Eisheiligen aus. Erst im September gibt es wieder Blüten, denn die Chrysantheme ist eine sogenannte Kurztagspflanze.

Erst wenn die Nacht eine bestimmte Länge erreicht hat, setzt sie die Blüten an. Gärtner verdunkeln deshalb ihre Gewächshäuser jeden Tag um eine frühe Blüte zu erreichen. Wer übrigens regelmäßig alles Verblühte ausschneidet, hat die Chance auf viele neue Blütenknospen und verlängert so die Blütezeit.

Crysanthemen in vielen Farben

Viele Tipps für die Pflege der Crysanthemen – der Herbstblume schlechthin – hat Biogärtner Karl Ploberger.