Zucchini-, Gurken- und Kürbiszeit

Ein köstliches Gemüse ist der Zucchini, ein typischer „Italiener“. Dabei stammt die Beere gar nicht aus Italien, sondern wie alle Kürbisse aus Mittel- und Nordamerika. Biogärtner Karl Ploberger hat einige Tipps zum Gemüse aus dem Süden.

Es ist wohl fast kein Geheimnis mehr, aber doch ungewöhnlich, dass der Kürbis zu den Beeren gehört, ebenso wie die Kürbisarten Zucchini und Gurke. Karl Ploberger hat verschiedene Tipps zu Aufzucht, Pflege, Sorten und Co.

Hokkaidokürbissamen

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Hokkaido-Kürbis-Pflänzchen

Die Pflege

Pflanzen immer auf der Fensterbank vorziehen und erst nach Mitte Mai, also nach den „Eisheiligen“ ins Freie setzen. Man sollte einen sonnigen, aber luftigen Standort mit humoser, nährstoffreicher Erde wählen.

Die besten Sorten

  • „Black Forest“ - der „kletternde“ Zucchini zum Hochbinden. Ist robust und auch für kühlere Witterung.
  • „Diamant“ – traditionelle grüne und sehr wüchsige Sorte.
  • „Black Beauty“ – starkwüchsige, reichtragende Sorte mit schwarzen Früchten.
  • „Gold Rush“ – wüchsige Sorte mit intensiv-goldglänzenden Früchten.
Zucchini

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Zucchini

Tipp zur Aufzucht

Viele der neuen Sorten setzen im Frühjahr so rasch Früchte an, dass das Wurzelwerk noch gar nicht entwickelt ist. Die Folge ist, dass die kleinen Früchte faulig werden. Daher sollte man die ersten drei bis vier Fruchtansätze ausbrechen, dann gibt es nur gesunde Früchte. Kommen nur männliche Blüten, also „Wasserblüten“, ist es zu kalt.

Veredeltes Gemüse

Beim veredeln von Gemüse vereint man die Vorteile zweier Pflanzen, nämlich die Wuchskraft der Wurzeln von einer Pflanze und der Ertrag und die Fruchtbildung einer anderen Sorte.

Tomaten (Paradeiser) auf dem Strauch

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Selbstgezogene Tomaten

Bei den Tomaten funktioniert das ganz einfach. Alte, meist wildwachsende Paradeiser mit relativ kleinen Früchten und wenig Ertrag, haben ein besonders starkes und gesundes Wurzelwachstum. Darauf „pflanzt“ der Gärtner nun eine Edelsorte.

Sendungshinweis

„Garteln in Salzburg“, 3.5.2018

Wie funktioniert das Veredeln

Die Edelsorte und die Wildsorte werden aus Samen gezogen. Haben sich bei beiden die ersten Blätter gebildet, dann werden sie abgeschnitten und auf die „Wilde“ wird mit einer speziellen Klammer die „Edle“ aufgepfropft.

Für einige Tage stehen die Pflanzen in einem Gewächshaus mit besonders hoher Luftfeuchtigkeit. Acht Tage später sind die beiden schon zusammengewachsen und ab diesem Zeitpunkt ist das starke Wachstum schon zu sehen.

Solche veredelten Tomaten sind so wuchskräftig, dass immer zwei Haupttriebe gezogen werden können. Es gibt also beinahe die doppelte Wuchskraft und vor allem eine große Resistenz gegen Wurzelkrankheiten.

Ganz wichtig ist es deshalb, dass diese Pflanzen nicht zu tief gesetzt werden, denn die Edelsorte sollte keine Wurzeln bilden können.

Snackgurken

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Snackgurken aus dem Topf

Veredelung bei der Gurke

Noch viel wichtiger ist das bei Gurken. Diese veredelten Gurken setzt man nämlich in Gewächshäuser, in denen schon Gurken wuchsen. Normalerweise ist das nicht sinnvoll, denn die sogenannte Welkekrankheit rafft solche Pflanzen über Nacht weg und macht normalerweise einen zeitlichen Abstand von mindesten fünf, besser sieben Jahren notwendig – oder man tauscht die Erde aus.

Veredelte Gurken wachsen aber auf den Wurzeln des Feigenblattkürbisses, und zwar mit besonders robustem Wachstum. Die Edelsorte kann damit mehrere Jahre am selben Platz gesetzt werden – aber eben nicht zu tief, damit sich ja keine Wurzeln bilden. Der Ertrag bei diesen Gurken ist deutlich besser.

Bodenaufbereitung

Bei beiden Gemüsearten muss der Boden freilich dennoch aufbereitet werden. Kompost als Humuslieferant wird eingearbeitet, dazu Hornspäne und ein organischer Dünger.

Gurke und Tomate passen nicht zusammen

Gurken und Tomaten sollten man übrigens nicht im Gewächshaus zusammenpflanzen – Gurken mögen eine gespannte, eher feuchtere Luft, daher kann man sie an heißen Sommertagen auch mit lauwarmen Wasser überbrausen.

Die Tomaten dagegen wollen eine trockene Luft, da sie ansonsten auch unter dem schützenden Glashausdach an Kraut- oder Braunfäule erkranken. Der Boden sollte auch im Gewächshaus immer mit Rasenschnitt gemulcht werden, denn dadurch bleibt er feucht und es gibt weniger Luftfeuchtigkeit.

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Zucchini, Gurke und Kürbis

Biogärtner Karl Ploberger hat einige Tipps zum Gemüse aus dem Süden.

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