Auf den Spuren von „Stille Nacht“

Das Programm von „Licht ins Dunkel“ aus Salzburg am 23. und 24. Dezember in ORF 2 steht auch 2017 wieder im Zeichen des Liedes „Stille Nacht“. Romy Seidl und Christoph Takacs melden sich aus der Stille Nacht-Gemeinde Hintersee.

Autograph Stille Nacht

Stille Nacht Gesellschaft

Das wohl berühmteste Weihnachtslied „Stille Nacht“ ist im Bundesland Salzburg vor knapp 200 Jahren entstanden. Der Begegnung der beiden Schöpfer, Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr in Oberndorf, ist es zu verdanken, dass es dieses Lied gibt

2018 feiert Salzburg das 200-Jahr-Jubiläum des berühmtesten Weihnachtsliedes der Welt. “Stille Nacht, heilige Nacht” wird mittlerweile in rund 300 Sprachen und Dialekten auf der ganzen Welt gesungen und es stammt aus Salzburg.

„Licht ins Dunkel“ aus Hintersee

Hintersee ist auf der Spurensuche nach der Entstehungsgeschichte von „Stille Nacht“ von ganz zentraler Bedeutung.

Denn in der Hinterseer Pfarre hat der Textdichter des Liedes, Joseph Mohr, fast zehn Jahre - von Dezember 1827 bis Februar 1837 - als Hilfspriester gearbeitet.

Die Lebensbedingungen der Menschen vor 200 Jahren sind mit heute nicht vergleichbar. Besonders im Winter fror man und litt an Hunger. Es herrschten schwierigste Lebensbedingungen und die Kriegswirren in den damals auch politisch bewegten Zeiten, nach den Napoleonischen Kriegen, brachten große Unsicherheit und sicher auch Angst vor Veränderungen mit sich.

Diese schwierige Zeit ließen in Joseph Mohr wohl den Wunsch nach Frieden immer größer werden. Von diesem Wunsch inspiriert, entstand in Mariapfarr 1816 das Gedicht, das zwei Jahre später der Text für das meistgesungene Weihnachtslied Stille Nacht werden sollte.

Romy Seidl und Christoph Takacs

ORF

ORF Moderatorin Romy Seidl und Landesdirektor Christoph Takacs in Hintersee

Zu Gast in Hintersee sind diese Weihnachten die ORF Moderatorin Romy Seidl und ORF Landesdirektor Christoph Takacs.

Volksschule Hintersee

ORF

Die Volksschule Hintersee zu Gast bei „Licht ins Dunkel“

Sie begrüßen zahlreiche Gäste und freuen sich auf eine stimmungsvolle Sendung mit Beiträgen aus den verschiedenen Stille Nacht-Gemeinden im Bundesland Salzburg.

Sendungshinweis

„Licht ins Dunkel“, 24.12.2017

„Stille Nacht“-Gemeinden

Eine Reise durch die Salzburger „Stille Nacht“-Gemeinden machen die ORF Reporter Renate Lachinger, Eva Brutmann, Gabi Kerschbaumer, Franz Grießner und Gerhard Rettenegger. Gemeinsam mit Menschen, die in ihrem Leben Grenzen überwunden oder Grenzen verschoben haben, sprechen sie über das weltbekannte Weihnachtslied „Stille Nacht“.

Aus den jeweiligen Heimatorten Wagrain, Oberndorf, Hallein, Lamprechtshausen-Arnsdorf, Mariapfarr und aus der Landeshauptstadt Salzburg werden Lebensgeschichten erzählt und die Friedensbotschaft von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber ergründet.

Stille Nacht-Gemeinde Lamprechtshausen-Arnsdorf

199 Jahre ist eine lange Zeit und trotzdem ist in Arnsdorf heute noch alles ein bisschen wie damals. Arnsdorf war die einstige Wirkungsstätte von Franz Xaver Gruber - hier war er Mesner, Organist und Lehrer.

Eva Brutmann vor dem Stille Nacht-Museum in Lamprechtshausen/Arnsdorf

ORF

Eva Brutmann vor dem Museum

Eva Brutmann macht sich auf den Weg in die Arnsdorfer Schule, wo die Arnsdorfer Kinder nocht heute dort die Schulbank drücken, wo schon Franz Xaver Gruber 21 jahre lang gearbeitet und gelebt hat.

Gemeinsam Grenzen überwinden

Der Kustos des „Stille Nacht Museums“ Max Gurtner spricht mit Eva Brutmann über das ewige Lied, die Friedenbotschaft, die dahinter steht und vor allem über „Gemeinsam Grenzen überwinden“. Max Gurtner hat schon viele Male in seinem Leben eigene Grenzen überwunden. Er hat noch sehr spät im Leben die Schulbank gedrückt und im vergangenen Jahr das Studium der Theologie abgeschlossen.

Kustos Max Gurtner

ORF

Kustos Max Gurtner mit dem Abbild von Franz Xaver Gruber

Max Gurter war auch Weltenbummler und hat sich im Alter von 35 Jahren auf den Weg um die Welt gemacht. Grenzen überwinden, fremde Kulturen kennen lernen und auch Konflikte austragen - eine große Herausforderung, die auch eine große Portion Mut erfordert.

Tafel am Stille Nacht-Museum in Arnsdorf

ORF

Auch Gruber und Mohr haben Grenzerfahrungen beeinflusst, das Lied zu schreiben

Stille Nacht-Gemeinde Hallein

In Hallein ist der Schöpfer der Melodie von Stille Nacht - Franz Xaver Gruber begraben. Hier lebte und arbeitete er über 28 Jahre. Und jedes Jahr zu Weihnachten wird ihm an seinem Grab gedacht. Im Wohnhaus, in dem er damals lebte, ist das „Stille Nacht Museum“ untergebracht.

Gerhard Rettenegger in Hallein

ORF

Gerhard Rettenegger in Hallein

Reporter Gerhard Rettenegger ist in Hallein am Grab von Franz Xaver Gruber und hat Eveline Sampl-Schiestl, Kulturstadträtin Hallein und Peter Schröder, Bürgermeister von Oberndorf zu sich gebeten.

Friedenslied „Stille Nacht“

„Stille Nacht“ wird auch gerne Friedenslied genannt. Wer aufmerksam in der Geschichte des weltberühmten Weihnachtsliedes kramt, stößt auf Konflikte rund um die Frage, welche Gemeinde „Stille Nacht“ für sich beanspruchen darf.

Zwischen Hallein und Oberndorf gab es in den 1930er Jahren einen Streit über die Anbringung einer Bronzetafel zu Ehren von Franz Xaver Gruber, gestiftet von der Lehrerschaft von Los Angeles. Entschieden wurde letztendlich, die Tafel in Hallein am Wohnhaus anzubringen.

Gruber Bronzetafel

ORF

Bronzetafel zu Ehren von Gruber, am Wohnhaus in Hallein angebracht

Die beiden Gemeinden verbindet sehr viel, schon in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart. Nicht nur das Lied „Stille Nacht“, sondern auch die Salzach. In Hallein wurde das Salz verarbeitet, das auf dem Dürrnberg abgebaut wurde. Und es war das Salz, das Wohlstand für die Halleiner und die Oberndorfer gebracht hat.

Kulturstadträtin Sampl-Schiestl und Bürgermeister Schröder

ORF

Bürgermeister Schröder, Oberndorf und Kulturstadträtin Sampl-Schiestl, Hallein

Denn die Oberndorfer Schiffer brachten das Salz von hier die Salzach flussabwärts und verdienten sich so ihr Geld. Geld aus dem Abbau und dem Transport von Salz - das hat sich gegen Ende des 19 Jahrhunderts geändert. Der Salztransport auf der Salzach ist eingestellt worden, die Salzgewinnung hat sich verändert.

Viele Familien haben ihre wirtschaftliche Grundlage verloren und die Bevölkerung in beiden Gemeinden ist stark zurückgegangen. Hallein und Oberndorf war eine Schicksalsgemeinschaft.

Von den historischen Missstimmungen zwischen den beiden Stille-Nacht-Gemeinden ist heute nichts mehr zu bemerken. Ganz im Gegenteil: viele neue gemeinsame Projekte werden auf den Weg gebracht.

Schifferkirche in Oberndorf

ORF

Alte Schifferkirche in Oberndorf

Stille Nacht-Gemeinde Oberndorf

Vor 199 Jahren ist „Stille Nacht, heilige Nacht“ in der Schifferkirche St. Nikola vor den Oberndorfer Schiffern zum ersten Mal erklungen. Die alte Schifferkirche gibt es heute nicht mehr. An ihrer Stelle steht die Gedenkkapelle.

Oberndorfer und Halleiner haben in der Vergangenheit Höhen und Tiefen durchgemacht. Ein Symbol für den Frieden und für Weihnachten ist die „Stille Nacht“ Kapelle in Oberndorf. Sie wurde 1937 eingeweiht und wird dieses Jahr 80 Jahre.

Gedenkkapelle in Oberndorf

ORF

Stille Nacht Gedenkkapelle in Oberndorf

„Stille Nacht“ hat seinen Ursprung hat es im Land Salzburg. Es löst Grenzen auf, denn heute wird es auf der ganzen Welt von Millionen Menschen gesungen. Menschen, die in Frieden miteinander leben möchten.

Bildnis von Joseph Mohr

ORF

Josef Mohr

Stille Nacht-Stadt Salzburg

Vor 199 Jahren wurde das „Stille- Nacht- Lied“ in Oberndorf uraufgeführt - doch der Textdichter stammt aus der Stadt Salzburg. Joseph Mohr wurde am 11. Dezember 1792 geboren, er war ein lediges Kind und ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen.

Sein Glück war, dass der Domchorvikar sein musikalisches Talent erkannte und ihn förderte. So gelang es Joseph Mohr, die sozialen Grenzen und Barrieren seiner Herkunft zu überwinden. Er konnte in der Stadt Salzburg Theologie und Philosophie studieren und das Priesterseminar besuchen. Als Priester hat er auch den Text von „Stille Nacht“ geschrieben.

Friedensbotschaft

Simone Vierlinger und Bernhard Teufl sind die Hauptdarsteller Maria und Josef im Salzburger Adventsingen. In der vierten Strophe findet man die Friedensbotschaft, spürt man eine enorme Sehnsucht nach Frieden.

Bernhard Teufel und Simone Vierlinger

ORF

Bernhard Teufl und Simone Vierlinger

Die Geschichte von Maria und Josef kann auch zum Weihnachtsfrieden beitragen. Denn die Schwangerschaft von Maria ist für Josef nicht einfach zu meistern. Er nimmt ein Kind an, das nicht seines ist. Dieses friedvolle Annehmen ist auch ein Teil der Botschaft, die hinter der Weihnachtsgeschichte steht.

Renate Lachinger vor der Kulisse der Altstadt

ORF

Renate Lachinger vor der Altstadt

Viele Menschen wünschen sich ein friedvolles Miteinander, privat oder beruflich, auch mehr Frieden für die Welt. Manchmal muss man dafür Grenzen überwinden. Grenzsituationen hat der Priester Joseph Mohr mehr als einmal erfahren. Zusammenhalten und einander helfen kann dazu beitragen, die Grenzen besser zu überschreiten.

Stille Nacht-Gemeinde Mariapfarr

Mariapfarr ist auf der Spurensuche nach der Entstehungsgeschichte von Stille Nacht auch von ganz zentraler Bedeutung. Der Textdichter Joseph Mohr war hier Hilfsprister. Zu seinen Aufgaben zählten unter anderem die Mitarbeit in der angeschlossenen Landwirtschaft, Mithilfe bei der Messfeier und Krankenbesuche bei den Menschen auf den weit entlegenen Höfen.

1816 entstand in Mariapfarr das Gedicht, das zwei Jahre später der Text für das meistgesungene Weihnachtslied Stille Nacht werden sollte.

Reinhold Schlager und Gabi Kerschbaumer

ORF

Zu Gast im Suppangut

ORF Reporterin Gabi Kerschbaumer ist im Suppangut in Mariapfarr, in einem der ältesten Bauernhöfe des Lungaus, zu Gast. Im 7. Jahrhundert wurde es von slawischen Siedlern erbaut. Auch sie mussten schon damals Grenzen überwinden.

Reinhold Schager ist Ultraläufer und geht in dieser Disziplin ständig an seine Grenzen. Das Abenteuer der langen Strecken ist reizvoll, zu schauen, wie sehr man körperlich, aber auch psychisch an seine Grenzen kommt.

Reinhold Schlager und Gabi Kerschbaumer

ORF

Reinhold Schlager und Gabi Kerschbaumer

Ein Jobwechsel hat die Laufleidenschaft mit 31 Jahren hervorgerufen. Obwohl der Körper nach 100 oder 200 Kilometern Laufen zur Ruhe kommen möchte, treibt der Kopf noch weiter an. Über seine Grenzen gehen musste auch Josef Mohr.

Grab von Josef Mohr in Wagrain

ORF

Grab von Josef Mohr

Stille Nacht-Gemeinde Wagrain

Wagrain heute, das moderne Wagrain, wäre anders ohne Joseph Mohr. Dabei hat es der umtriebige Pfarrer seinen Wagrainern nicht leicht gemacht. Er hat sie gefördert aber auch gefordert. Im kleinen Bauerndorf hat er durchgesetzt, dass eine Volksschule gebaut wurde - bis heute trägt sie seinen Namen. Auch ein Altersheim hat er initiiert.

Mohr hat alles gegeben für Wagrain und seine Bewohner, und das im wahrsten Sinn des Wortes. Am 4. Dezember 1848 stirbt er völlig verarmt. Sein Grab auf dem örtlichen Friedhof wird bis heute liebevoll gepflegt.

Florence und Wolfgang Islitzer

ORF

Florence und Wolfgang Islitzer

Das Wagrainer Paar Florence und Wolfgang Islitzer hat schon oft im Leben Grenzen überschritten. Sie sind beide bei der Bergrettung und erleben immer wieder, was es heißt, Grenzen zu überschreiten, sein Leben für das anderer Menschen einzusetzen. Empathie, Solidarität und Nächstenliebe machen uns zu dem, was wir sind.

Das „Stille Nacht“ Lied ist eine große Liebes-, Lebens- und Friedensbotschaft. Ein Lied, das am 24. Dezember die ganze Welt singt. In diesen Momenten sind alle gleich. Und es gibt für wenige Augenblicke eine Welt ohne Grenzen.

Kinder der Volksschule Wagrain

ORF

Kinder der Volksschule Wagrain

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Stille Nacht-Lied aus Wagrain

Kinder der Volksschule Wagrain singen in verschiedenen Sprachen „Stille Nacht“ und wünschen damit „Frohe Weihnachten“.

„Stille Nacht“ Liedtext

Die „Stille Nacht“-Strophen zeigen, dass schon in den Liedzeilen von Joseph Mohr Wahrheiten zu finden sind, die auch in unserer heutigen Zeit noch große Gültigkeit haben.

Hier finden Sie den Text der sechs Strophen des bekanntesten Weihnachtsliedes, das am 24. Dezember auf der ganzen Welt gesungen wird: „Stille Nacht“.

Licht ins Dunkel 2016

ORF