Wandern auf dem Anifer Bildstockweg

In dieser Woche entführen wir Sie nach Anif (Flachgau). Wir besuchen den Bildstockweg - eine Kulturwanderung der besonderen Art. Sie zeigt, wie reich die Flachgauer Gemeinde an Kleindenkmälern ist.

Bildstockweg Anif

ORF

Anif hat viele kleine Schätze zu bieten

Statuen, Fresken, Kapellen sind Schätze am Wegesrand in Anif, an denen man oft vorbeigeht, sie betrachtet, und mehr darüber wissen möchte, sagt Ingeborg Gföllner-Koss, Initiatorin des Bildstockweges: „Viele Freunde und Bekannte haben mich gefragt, warum es in Anif so viele schöne Bildstöcke und Wegkreuze gibt. Dann habe ich mit den Recherchen begonnen. So ist dann der Bildstockweg entstanden.“

Eigene Broschüre herausgebracht

Der Anifer Bildstockweg ist 14 Kilometer lang und führt von Anif über Niederalm bis Neu-Anif. Es gibt insgesamt 30 Stationen; nachzulesen in einer eigenen Broschüre. Die Geschichten über die Kostbarkeiten sind oft auch mit menschlichen Schicksalen verbunden, wie die der Reschreiterkapelle der Familie Geierspichler.

Der Rennrollstuhlfahrer und Spitzensportler Thomas Geierspichler sagt, im Franzosenkrieg sei jemand angeschossen worden und sei in Anif zusammengebrochen: „Zum Andenken ist hier der Bildstock errichtet worden.“

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Kapelle beim eigenen Haus

Erika Radauer vom Peterbauerngut in Niederalm schildert, dass ihr Mann die Kapelle bei ihrem Haus initiiert habe: „Wenig später ist er gestorben. Deshalb hängen wir sehr an dieser Kapelle.“

Oft sind diese Kostbarkeiten schon lange im Besitz einer Familie, wie Annemarie Hager vom Krämerhaus in Niederalm erzählt: „Ich habe ein altes Foto von meinen Großeltern. Man sieht das Bild an der Hauswand genauso, wie es heute noch im Original da ist.“

Große Kapelle musste der Straße weichen

Andere Kleindenkmäler haben sich stark verändert, sagt Klaus Bankhammer, der Husarenwirt in Anif: „Die Kapelle bei mir an der Wegkreuzung ist vor vielen Jahren verkleinert worden, weil man Platz für die Straße brauchte. Früher konnte man hineingehen, nun ist nur eine kleine Kapelle übrig.“

So manches Kleinod ist etwas versteckt - wie das Sühnekreuz. Und mitunter trifft man auch auf große Kulturschätze, wie das Marmorrelief beim Kaiserhof aus dem Jahr 1736. Siegfried Siller weiß darüber mehr: „Es dürfte darauf hinweisen, dass einmal eine hohe geistliche Persönlichkeit in diesem alten Gasthof Rast gemacht hat.“

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