J wie Jod

Jod ist ein Spurenelement, das im Körper für die Herstellung von Schilddrüsenhormonen benötigt wird. Die Schilddrüse befindet sich unterhalb des Kehlkopfes am Hals und hat die Form eines Schmetterlings.

Sendungshinweis

„Salzburg heute“, 22.4.2016

Ihre Hauptaufgabe besteht in der Bildung der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T 4) und Trijodthyronin (T 3). Dafür benötigt sie das Spurenelement Jod, und zwar in geringsten Mengen. Ein Erwachsener braucht täglich lediglich 180 bis 200 Mikrogramm Jod. Zur Erinnerung: 1 Mikrogramm entspricht einem Millionsten Gramm.

die Struma / der Kropf

de.wikipedia.org

Die Struma bzw. der Kropf

Die Hormone T 3 und T 4 haben für das Funktionieren des Stoffwechsels und praktisch aller Organe eine große Bedeutung. Sie können die Herzfrequenz, die Darmmotorik und die Körpertemperatur beeinflussen. Außerdem sind diese beiden Hormone am Energiestoffwechsel beteiligt und können den Auf- und Abbau der Knochenmasse steuern.

Zusammengefasst sind die Schilddrüsenhormone also Schlüsselhormone im menschlichen Organismus, ihr Fehlen bzw. ihre Überproduktion können die Lebensqualität massiv beeinträchtigen.

Zu wenig Jod – Kropf entsteht

Um die Hormone produzieren zu können und somit die oben genannten Aufgaben erfüllen zu können, ist die Schilddrüse auf das Element Jod aus der Nahrung angewiesen. In unseren Breiten enthalten die Böden und Gewässer nur sehr wenig Jod, was in früheren Zeiten zu typischen Jodmangel-Erkrankungen wie Kropf (Struma), Wachstumsstörungen und geistiger Behinderung (Kretinismus) geführt hat.

Diätologin Isabel Prugger

Bad Vigaun

Diätologing Isabel Prugger

Diese Jodmangel-Erkrankungen sind heute allerdings selten anzutreffen. Der Grund: „Seit den 1960er Jahren wird das heimische Speisesalz und zum Teil auch Tierfutter mit Jod angereichert, so dass wir ausreichend Jod über die Nahrung aufnehmen können“, so Isabel Prugger, Diätologin am Medizinischen Zentrum Bad Vigaun.

Auf natürliche Art kann Jod vor allem durch den Verzehr von Meeresfischen, Algen und Meeresfrüchten aufgenommen werden. Aber auch Milch- und Milchprodukte sind jodhaltig, da das Tierfutter mit Jod angereichert wird.

Käsesorten

ORF

Käseprodukte sind jodhältig

Unterfunktion der Schilddrüse

Wenn durch einen Jodmangel die Schilddrüsenhormone zu wenig gebildet werden, kann das in weiterer Folge zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führen. Durch die Unterfunktion wird der Stoffwechsel verlangsamt, wodurch die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit abnimmt.

Die betroffenen Personen leiden oft an ausgeprägter Müdigkeit, unerklärlicher Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit oder Verstopfung. Mithilfe einer ärztlichen Untersuchung kann eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert werden. Die Therapie erfolgt dann in Absprache mit dem behandelnden Arzt/Ärztin um die Schilddrüsenhormone zu ersetzen, oft wird zusätzliche eine Ernährungstherapie empfohlen.

Dr. Galvan bei einer Schilddrüsen-Ultraschalluntersuchung an einer Patientin

Wolfgang Bauer

Schilddrüsenuntersuchung

Überfunktion macht Dampf

Liegt allerdings ein Überangebot an Schilddrüsenhormonen vor, laufen verschiedene Stoffwechselprozesse viel zu schnell ab, was als Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) bezeichnet wird. In diesen Fällen klagen die Patienten über innere Unruhe, Schlaflosigkeit, Schweißausbrüche oder Gewichtsverlust.

Hinter diesen Beschwerden kann die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow stehen. Eine Ultraschalluntersuchung kann bei dieser Erkrankung diagnostische Klarheit schaffen. Auch in der Therapie der Überfunktion spielt Jod oder vielmehr radioaktiv versetztes Jod eine wichtige Rolle, weil es die Schilddrüsenfunktion reduziert (Radiojodtherapie) und den Stoffwechsel herunterfährt. Auch eine Operation kann Abhilfe schaffen. Begleitend wird meist eine Ernährungstherapie empfohlen.

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J wie Jod

Jod ist ein Spurenelement, das im Körper für die Herstellung von Schilddrüsenhormonen benötigt wird.

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