T wie Tendinitis

Wenn sich Sehnen bzw. deren Ansätze aufgrund dauerhafter Belastungen in Beruf oder Sport schmerzhaft verändern, spricht man von einer Tendinitis. Sie kann in den weitaus meisten Fällen mit konservativen Mitteln – etwa Physiotherapie – behandelt werden.

Der Tennisarm, der Golfer-Ellbogen, das Läuferknie – das sind nur einige Bezeichnungen von Problemzonen, die durch Über-/Fehlbelastung beim Sport Beschwerden auslösen können. Auch die Schulter sowie die Achillessehne sind sehr häufig betroffene Stellen. Während die Schmerzen an den Sehnen bzw. den Sehnenansätzen im Bereich des Knies oder Ellbogens oder auch im Bereich der Achillessehne vor allem durch zu starke Belastungen beim Sport verursacht werden, sind es an der Schulter Kalkablagerungen, die den Patienten zu schaffen machen. Die Sehnen werden gereizt, verdicken sich, durch den abgelagerten Kalk kommt es zusätzlich zu einem Platzproblem unter dem Schulterdach (das Engpass- oder Impingementsyndrom) und dadurch zu Schmerzen.

Was zur Diagnose führt

„In vielen Fällen reicht eine ausführliche körperliche Untersuchung, um eine Tendinitis zu diagnostizieren“, so Hildebert Hutt, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie an der Privatklinik Bad Vigaun. Im Bereich der Schulter schafft häufig erst ein Röntgenbild endgültige Klarheit über die Ursachen der Sehnenschmerzen. Im Bereich der Achillessehne ist die Veränderung in vielen Fällen als deutliche Verdickung tastbar.

Keine Ruhigstellung

Als Therapie empfiehlt der Experte Hutt eine so genannte frühe funktionelle Behandlung. Das heißt Dehnen der betroffenen Sehne, Ultraschall, Heilgymnastik, Massagen. „Man soll sich schonen, muss aber den schmerzhaften Bereich nicht ruhigstellen“, so Hutt. Viel wichtiger seien heilgymnastische Übungen, die die Patienten zweimal täglich selber zu Hause durchführen sollen, so der Orthopäde. Auch die Stoßwellentherapie wird bei Sehnenansatzschmerzen erfolgreich eingesetzt, durch die akustischen Druckwellen wird die Entzündung zum Abklingen gebracht und die körpereigenen Reparaturmechanismen angeregt. Es kommen also vornehmlich konservative Methoden zur Behandlung der Tendinitis in Frage.

Tendinitis ist gut behandelbar, doch in vielen Fällen müssen die Patienten mit einer längeren Zeit der Heilung rechnen. Aber bei konsequentem Üben sind Patienten nach absehbarer Zeit wieder beschwerdefrei und sind in Lage all das zu machen, was sie vorher beherrscht haben. Bei langsamer Steigerung der Intensitäten und bei Vermeidung der Ursachen versteht sich.