Absam Zelte Asylwerber
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Politik

Land will 800 weitere Plätze für Asylwerber

Zusätzlich zum Asylquartier im Porr-Gebäude im Salzburger Stadtteil Itzling müssen im Bundesland weitere Unterkünfte für Asylwerber geschaffen werden – mit insgesamt 800 Plätzen. Das Land Salzburg erfülle nämlich die vom Bund vorgegebene Asylquote nur zu 62 Prozent und sei bundesweit an vorletzter Stelle, heißt es.

Es drohe nun, dass der Bund bei dem Thema das Kommando übernimmt, sagen Kritiker. 2.900 Asylwerber betreut das Land Salzburg aktuell in der Grundversorgung. Laut Bundesquote müsste Salzburg für 2.000 weitere Personen Unterkünfte bereitstellen.

Fast 3.000 wären vorgeschrieben

Tausend Plätze seien realistisch, sagt Anton Holzer, der Asylbeauftragte und frühere Landesrettungskommandant beim Roten Kreuz: „Es ist nicht das Ziel, der Musterschüler zu werden. Es geht darum, den Bund zu entlasten und Asylwerber zu übernehmen. Dass wir besser werden, und nicht mehr Vorletzter in Österreich sind.“

Das heißt: Zusätzlich zum Porr-Gebäude in Itzling, das Ende September mit 200 Plätzen öffnen soll, müssten weitere 800 geschaffen werden.

„Bergheim bekäme Problem bei Überbelegung“

Nur wenn das Land selbst tätig werde, könne eine Überbelegung wie in Bergheim vermieden werden, ergänzt Holzer. Dort habe der Bund sein „Durchgriffsrecht“ ausgeübt: „Bergheim bekommt dann ein Problem, wenn zu viele Personen dort sind. Das passiert, weil wir als Land derzeit nicht in der Lage sind, aus Bergheim Asylwerber zu übernehmen. Wenn Bergheim ständig entlastet wird, dann gibt es auch keine Probleme.“

Altes Asfinag-Gelände möglicher Standort

Die neuen Quartierte für Grundversorgung sollen laut Holzer möglichst im ganzen Land verteilt werden. Konkretere Überlegungen gibt es bisher nur für das alte Asfinag-Gelände beim Autobahnanschluss Salzburg-Mitte.