Wie viele vor allem Spielsüchtige ihr Geld auf Konten auf den scheinbar seriösen Wettseiten im Internet verloren haben, kann nur abgeschätzt werden. Die Dunkelziffer dürfte aber hoch sein. Roman Neßhold betreibt in Salzburg eine Beratungsstelle für Spielsüchtige, beobachtet die Aktivitäten der Glücksspielmafia seit Jahren und erstattete mehrfach Anzeige gegen den nun verhafteten Paten und seine Seiten erstattet: „Wir gehen davon aus, dass dadurch ein ganzes Netzwerk von Glücksspielseiten auch zerschlagen wurde – Glücksspielseiten, die ihren Sitz teilweise in Costa Rica haben und über karibische Lizenzen dann hauptsächlich illegal natürlich in Europa gespielt haben.“
„Wichtig, die immer wieder zu verfolgen“
Neßhold ist überzeugt, dass Schläge wie jener jetzt in der Schweiz zwar das illegale Glücksspiel im Netz nicht wirklich stoppen können, aber zumindest Symbolcharakter haben: „Dass es hier immer wieder schwarze Schafe gibt, die von außerhalb der EU ihr Glücksspielangebot nach Österreich oder in die EU hin ausrichten, das wird sich nicht vermeiden lassen. Umso wichtiger ist es, die immer wieder zu verfolgen.“
Gut informierte Quellen in der Schweiz gehen übrigens davon aus, dass der nunmehr Verhaftete bereits dabei war oder ist, sich in der für Glücksspiel bekannten und international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern ein neues, geschäftliches Standbein aufzubauen.