Mehr als 160 Jahre hat die Druckerpresse – ein Boston Handtiegel – bereits auf dem Buckel. Jedes Jahr wird mit ihr ein Motiv für den traditionellen Kirtagsdruck zu Ruperti am 24. September gedruckt. Mittlerweile braucht die Presse altersbedingt jede Menge Zuwendung, erzählt der Erfinder des Kirtagsdrucks, Günther Uitz.
„Die Walzen sind schon relativ alt und die Farbannahme funktioniert schon nicht mehr so gut. Auch die Pressung ist schon etwas variabel, also es ist schon eine echte Herausforderung“, so Uitz. Eine Herausforderung für Maschine und Mensch gleichermaßen, gilt es doch jedes Jahr ein Motiv für den Kirtagsdruck zu finden, das Kirtagstradition und künstlerische Botschaft auf einem A5-Blatt vereint.

Motiv über „Liebe, Frieden, Tradition“
Heuer stellte sich die Salzburger Künstlerin Andrea Maria Reiser dieser Herausforderung: „Liebe, Frieden, Tradition“ ist ihre Botschaft. „Ich glaube, es ist wichtig die Balance zu halten zwischen Wurzeln und Flügel – das heißt, wo sind die Wurzeln, wo sind die Flügel und wo befinde ich mich? Und als Künstlerin habe ich ja auch die Aufgabe eine Botschaft zu transportieren.“
Günther Uitz sagt zum diesjährigen Motiv: „Der Druck ist heuer sehr anspruchsvoll mit vielen Grau- und Dunkeltönen. Also die kleine Maschine wird sich sehr bemühen müssen das alles aufs Blütenpapier zu bekommen.“
Kirtagsdruck als beliebtes Sammlermotiv
Zum 36. Mal findet der Rupertikirtag heuer in der Salzburger Altstadt statt – nur 2020 gab es wegen der Covid-19-Pandemie keinen. Seit 1987 – seitdem der erste Druck aus der Handpresse gekommen ist – hat sich die kleine Handwerkshütte am Alten Markt zum beliebten Kirtags-Treff entwickelt. „Darauf sind wir auch sehr stolz und wir tragen auch einiges zum Kirtags-Fremdenverkehr bei. Es gibt zahlreiche Gäste aus dem Ausland, die nur wegen des Kirtagsdrucks kommen und diesen jedes Jahr sammeln.“
Der Reinerlös der heuer verkauften Druckwerke kommt wieder einem karitativen Zweck zu Gute – heuer geht das Geld an das Raphael Hospiz der barmherzigen Brüder in Salzburg.
Ruperti-Kirtag: Drucke als Sammlerstücke
Eine alte Druckerpresse, handgeschöpftes Papier und Kunst – das ist das Erfolgsgeheimnis hinter den Ruperti-Kirtagsdrucken. Die begehrten Sammlerstücke werden ab Mittwoch wieder in der Salzburger Altstadt auf dem Alten Markt verkauft. Das Motiv stammt heuer von der Künstlerin Andrea Maria Reiser.