Zwischen den Bahnhöfen Schwarzach (Pongau) und Lend (Pinzgau) ist Dienstagmorgen auf den Gleisen der Westbahn ein toter Braunbär gefunden worden. Laut ersten Informationen wurde er in der Nacht von einem Zug erfasst.
Salzburger Jägerschaft
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Chronik

Toter Braunbär auf Bahngleis gefunden

Zwischen den Bahnhöfen Schwarzach (Pongau) und Lend (Pinzgau) ist Dienstagfrüh auf den Gleisen der Westbahn ein toter Braunbär gefunden worden. Er wurde in der Nacht von einem Zug erfasst.

Das tote Männchen bringt rund 100 Kilogramm auf die Waage. Das Alter wird nach ersten Untersuchungen auf zwei bis drei Jahre geschätzt. Zwei Lokführer hatten diesen Fund auf den Gleisen – im Gemeindegebiet von St. Veit – den Behörden gemeldet. Das Tier dürfte in der Nacht von einem Zug gerammt und dabei getötet worden sein.

Techniker der ÖBB holten den Kadaver am Vormittag mit einem Bau- und Arbeitszug samt Hydraulikkran vom Fundort ab und brachten ihn zum Bahnhof Schwarzach.

DNA-Probe soll klären, woher er kam

Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof und Hubert Stock, der Bärenbeauftragte des Landes Salzburg, bestätigten den Fund am Dienstagmorgen. Stock sagte, er habe eine entsprechende Mitteilung von der Alpinpolizei bekommen. Er fuhr am Morgen nach Schwarzach und nahm eine DNA-Probe. So kann eventuell auch festgestellt werden, woher der Bär kam – bzw. ob er schon in einer Datenbank erfasst wurde.

„Junger Bär vermutlich auf Wanderschaft“

Dass einer nach den jüngsten Sichtungen in Fusch und im Glemmtal (beide Pinzgau) nun bei Schwarzach aufgetaucht ist, ist laut Stock kein Wunder. Junge Bären seien auf Wanderschaft: „Sie schauen sich ständig um nach neuen Lebensräumen und nach Partnerinnen. Sie können große Strecken überwinden – und deshalb ist es nicht überraschend, dass er hier auftaucht.“

Fotostrecke mit 7 Bildern

Zwischen den Bahnhöfen Schwarzach (Pongau) und Lend (Pinzgau) ist Dienstagmorgen auf den Gleisen der Westbahn ein toter Braunbär gefunden worden. Laut ersten Informationen wurde er in der Nacht von einem Zug erfasst.
ORF/Michael Hufnagl
Salzburgs Bärenexperte Stock (links) mit Technikern der ÖBB in Schwarzach
Zwischen den Bahnhöfen Schwarzach (Pongau) und Lend (Pinzgau) ist Dienstagmorgen auf den Gleisen der Westbahn ein toter Braunbär gefunden worden. Laut ersten Informationen wurde er in der Nacht von einem Zug erfasst.
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Fundstelle auf offener Strecke zwischen Schwarzach und Lend
Zwischen den Bahnhöfen Schwarzach (Pongau) und Lend (Pinzgau) ist Dienstagmorgen auf den Gleisen der Westbahn ein toter Braunbär gefunden worden. Laut ersten Informationen wurde er in der Nacht von einem Zug erfasst.
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Fundstelle auf offener Strecke zwischen Schwarzach und Lend
Zwischen den Bahnhöfen Schwarzach (Pongau) und Lend (Pinzgau) ist Dienstagmorgen auf den Gleisen der Westbahn ein toter Braunbär gefunden worden. Laut ersten Informationen wurde er in der Nacht von einem Zug erfasst.
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Fundstelle auf offener Strecke zwischen Schwarzach und Lend
Zwischen den Bahnhöfen Schwarzach (Pongau) und Lend (Pinzgau) ist Dienstagmorgen auf den Gleisen der Westbahn ein toter Braunbär gefunden worden. Laut ersten Informationen wurde er in der Nacht von einem Zug erfasst.
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Fundstelle auf offener Strecke zwischen Schwarzach und Lend
Zwischen den Bahnhöfen Schwarzach (Pongau) und Lend (Pinzgau) ist Dienstagmorgen auf den Gleisen der Westbahn ein toter Braunbär gefunden worden. Laut ersten Informationen wurde er in der Nacht von einem Zug erfasst.
ORF/Michael Hufnagl
Nach der Bergung auf dem Bauzug der ÖBB
Zwischen den Bahnhöfen Schwarzach (Pongau) und Lend (Pinzgau) ist Dienstagmorgen auf den Gleisen der Westbahn ein toter Braunbär gefunden worden. Laut ersten Informationen wurde er in der Nacht von einem Zug erfasst.
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Fundstelle auf offener Strecke zwischen Schwarzach und Lend

Obduktion zur Klärung der Todesursache

Die Experten gehen von einem Unfall aus. „Er lag direkt auf der Bahntrasse, es wäre nicht vorstellbar, dass ihn irgendjemand dort abgelegt hat“, sagt Stock. Um die Todesursache eindeutig festzustellen, wird der Bär in den nächsten Tagen an der Universität für Veterinärmedizin in Wien obduziert. Daneben soll es noch weitere Untersuchungen geben.

Stock geht nach den gemeldeten Sichtungen in Fusch, Saalbach-Hinterglemm (beide Pinzgau), Grödig und Großgmain (beide Flachgau) und im angrenzenden Schneizlreuth und Berchtesgaden (beide Bayern) davon aus, dass im Raum Salzburg zwei Bären unterwegs waren. Einer soll das nun getötete Tier sein.

Bürgermeister: „Bisher keine Angst zu spüren“

Der Fund war Dienstag großes Gesprächsthema im Pongau – beunruhigt sei man nicht, sagt der Schwarzacher Bürgermeister Andreas Haitzer (SPÖ): „Grundsätzlich ist die Angst der Bevölkerung nicht so sehr da – es wird diskutiert über Wölfe, und jetzt wird auch über Bären diskutiert. Generell sind nun die Leute, wenn sie auf den Berg oder in den Wald gehen, sicher etwas vorsichtiger. Aber die große Angst war bisher nicht zu spüren. Vielleicht nehmen die Diskussion nun zu.“

Anders sieht das der St. Veiter Nebenerwerbsbauer Markus Aschauer. Er habe das tote Tier auf den Gleisen gesehen – wenige hundert Meter von seinem Wohnhaus entfernt: „Du kannst mittlerweile die Kinder nicht einmal mehr in den Wald hinaus zum Spielen gehen lassen.“

Bahntrasse knapp über der Salzach

Die Fundstelle ist in der Nähe des Straßentunnels beim St. Veiter Ortsteil Loifarn, wo die Salzachtal-Straße nach Westen in Richtung Knoten Gigerach bei Lend ansteigt – vor der Abzweigung der Bundesstraße ins Gasteiner Tal. Das Tal ist hier eng und lässt ganz unten nur Platz für den Fluss, die zweigleisige Trasse der Westbahn und die Straßenverbindung.

Kaum offene Verletzungen

Der Zusammenstoß erfolgte nicht – wie von manchen Medien irrtümlich berichtet – auf der Tauernbahn, die bei diesem Abschnitt auf der südlichen Talseite viel weiter oben verläuft. Der Bär dürfte bei der Kollision mit der Lok schwere innere Verletzungen erlitten haben, von außen sei kaum etwas zu sehen, hieß es.