Hagengebirge Tennengebirge Dachstein
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Chronik

Tschechische Wanderer aus Bergnot gerettet

Wieder einmal mussten Bergrettung und Polizei eine Wandergruppe aufgrund einer mangelhaften Tourenplanung retten – diesmal war eine Gruppe aus Tschechien bei einer Tour im Tennengebirge in eine Notlage geraten. Wegen des hohen Schnees haben die Wanderer die Kräfte verlassen.

Besonders pikant an diesem Fall ist, dass der Bergführer aus Tschechien gar keine Ausbildung hat. Die achtköpfe Gruppe war Freitagvormittag zu der Tour aufgebrochen. Die Bergsteiger wollen vom Gasthaus Pass Lueg aus in einer dreitägigen Wanderung das Tennengebirge überschreiten.

Aufgrund der teilweise tiefwinterlichen Verhältnisse kam die Gruppe nur langsam voran. Immer wieder versanken die Bergsteiger im hüfthohen Schnee. Nach und nach verloren sie die Kräfte, waren stark erschöpft und unterkühlt. Um 18 Uhr alarmierten sie schließlich Bergrettung und Polizei.

35-Jährige verlor mehrfach das Bewusstsein

Das Team des Polizeihubschraubers Libelle Salzburg konnte die Gruppe schließlich in der Nähe der Pitschenbergalm auf knapp 1.800 Meter Seehöhe sichten. Fünf Wanderer wurden geborgen und ins Tal geflogen. Eine 35-Jährige verlor dabei immer wieder das Bewusstsein – sie wurde von der Rettung ins Krankenhaus nach Schwarzach (Pongau) gebracht.

Drei Bergsteiger verweigerten jegliche Hilfe und stiegen selbstständig ins Tal ab. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die Tour auf einer tschechischen Website für Anfänger angeboten wird. Der 33-jährige Guide aus Tschechien hat allerdings einmal eine Ausbildung als Bergführer. Er wird jetzt wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit und wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt.