Mit diesem Sanierungsplan soll das Skigebiet erhalten werden. Im vergangenen Winter hatten die Betreiber mit einem starken Rückgang von zahlenden Skifahrern gekämpft. Für den Winter 2023/20234 hoffen sie auf mehr Schnee und damit höheren Einnahmen.
45 Gläubiger meldeten 350.000 Euro an Forderungen an
Rund 350.000 Euro an Forderungen meldeten mehr als 45 Gläubiger im Sanierungsverfahren der Postalm-Skilifte an. Sie bekommen 15 Prozent ihrer Außenstände in den nächsten zwei Wochen ausbezahlt. Die restlichen 15 Prozent folgen dann in zwei Tranchen bis zum Mai 2025.
Die Barquote ist laut Kreditschutzverband von 1870 ungewöhnlich hoch, auch wenn die Gläubiger auf 70 Prozent ihrer Forderungen verzichten müssen: „Jedes sanierungswürdige Unternehmen, das saniert werden kann, ist für die Gläubigerschaft ein gutes Ergebnis, denn in der Fortführung wird die Quote erwirtschaftet. Die 30 Prozent insgesamt sind auch ein positives Ergebnis, die 15 Prozent als Barquote ist herausragend“, sagte Aliki Bellou vom Kreditschutzverband von 1870.
Milder Winter: Um 20.000 Skifahrer weniger
Im abgelaufenen Winter seien laut Liftgesellschaft im Skigebiet statt der üblichen 50.000 bis 55.000 Ersteintritte nur 35.000 Liftkarten verkauft worden. Grund dafür sei der Schneemangel im Dezember und Jänner und der damit einhergehende Ausfall des Weihnachts- und Jänner-Geschäftes gewesen.
Sanierungsplan soll Fortbestand sichern
Der Sanierungsplan wurde Mittwochvormittag beim Salzburger Landesgericht beschlossen, um den Fortbestand der Skilifte zwischen Strobl und Abtenau zu sichern. „Die Erleichterung ist groß, das heißt, dass es weitergeht. Wir haben nun zwei Monate, in denen auf der Postalm nicht viel passiert, dann kommt der Sommerbetrieb. Mit September beginnen dann die Revisions- und Instandhaltungsarbeiten“, schilderte der Geschäftsführer der Liftgesellschaft Linus Pilar.
Mit dem beschlossenen Sanierungsplan sei der Betrieb auch in den kommenden Wintern gesichert, sagt Geschäftsführer Pilar. Anschließend hofft die Liftgesellschaft auf einen besseren Winter 2023/24, um wieder mehr Geld als in der abgelaufenen Saison einzunehmen.
Vertrag läuft noch neun Jahre
Mitte Dezember soll die nächste Wintersaison starten, wenn die Schneelage passt. Das betonte Linus Pilar, der zusammen mit seinem Geschäftspartner Michael Proksch die Postalm-Liftgesellschaften nach der letzten Insolvenz 2017 übernommen hatte. Pilar plant etwa an einem Speicherteich für eine bessere Beschneiung für die Postalm-Lifte. Derzeit sei der Liftbetrieb auf der Postalm gänzlich vom Naturschnee abhängig, ergänzt Pilar. Und das bringt das Risiko eines Ausfalls mit sich, so wie im vergangenen Winter, im Dezember und Jänner.
Die Postalmlifte schlitterten zuletzt 2017 in Konkurs – damals hatte der jetzige Betreiber den Betrieb übernommen: „Unser Vertrag mit den Grundstückseigentümern und der Straßengesellschaft läuft noch neun Jahre, in dieser Zeit werden wir den Liftbetrieb noch betreiben“, sagte Pilar. Ob er sich danach zurückziehen wird, lässt er noch offen.