Wilfried Haslauer (ÖVP) und Marlene Svazek (FPÖ) nebeneinander am Wahltag
APA/HELMUT FOHRINGER
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Politik

ÖVP-FPÖ-Verhandlungen: Svazek will Erwartungen erfüllen

Am Mittwochvormittag beginnen die Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ über die künftige Salzburger Landesregierung. Dabei wird neben ÖVP-Chef Wilfried Haslauer auch die FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene Svazek im Mittelpunkt stehen. Bereits vor fünf Jahren wollte sie in die Regierung, jetzt scheint es so weit zu sein.

Die ÖVP wird in der künftigen Landesregierung vier Sitze übernehmen, bei positivem Abschluss der Koalitionsverhandlungen würden der FPÖ drei Sitze zustehen. Noch Dienstagabend tagte der FPÖ-Parteivorstand, um das Koalitionsangebot der ÖVP anzunehmen und die Aufnahme der Koalitionsverhandlungen durch einen formellen Akt zu beschließen.

Landesparteiobfrau Marlene Svazek war im Vorfeld davon ausgegangen, dass der Beschluss einstimmig ausfallen werde. „Für uns gilt das, was wir schon vor der Wahl gesagt haben, wir stehen bereit, Verantwortung zu übernehmen und das Wahlergebnis letzten Sonntag hat genau das gezeigt. Wir wurden gewählt, um für dieses Bundesland zu arbeiten“, sagte Svazek.

ÖVP: „FPÖ soll nun zeigen, was sie kann“

ÖVP-Chef Wilfried Haslauer betonte nach der Entscheidung des ÖVP-Parteipräsidiums, dass es die Stimmung in der Bevölkerung sei, eine Regierung mit der FPÖ zu versuchen. Die Freiheitlichen müssten nun zeigen, was sie können.

Svazek: „Wir wollen Erwartungen erfüllen“

Regieren könne man, versicherte Svazek daraufhin: „Regieren war von Anfang an unser Ziel. Es wird eine große Herausforderung. Es wird die erste schwarz-blaue Landesregierung, wenn sie denn so kommt, die sich aus freien Stücken zusammenfindet und natürlich wird es hier eine gewisse Erwartungshaltung an uns Freiheitliche geben. Aber wir sind guter Dinge und wollen diese Erwartungen auch erfüllen“, so Svazek.

Svazek und Bürgermeister Christian Pewny bereits fix

Die FPÖ könnte in einer schwarz-blauen Koalition drei Vertreter stellen – mit Parteichefin Marlene Svazek steht eine FPÖ-Vertreterin bereits fest. Als sehr wahrscheinlich gilt auch der Radstädter Bürgermeister (Pongau) und Bezirksparteiobmann Christian Pewny. Der dritte Vertreter hänge laut FPÖ auch davon ab, welche Ressorts die Freiheitlichen bekommen: „Denn wir wollen auch Leute in die Koalition schicken, die Sachkenntnis haben und die sich auch in der Sache auskennen", sagte Svazek.

FPÖ nennt bislang keine Wunschressorts

Wunschressorts nannte die 30-Jährige keine – „es geht jetzt weniger darum, welche Ressorts wir dann verantworten, sondern vielmehr um den Inhalt, denn der muss in allen Ressorts passen“, so Svazek.

Wird Svazek ihren Politstil ändern?

ÖVP-Chef Haslauer stört sich vor allem am politischen Stil der FPÖ. Marlene Svazek kündigte auf ORF-Anfrage an, ihren Stil nicht zu ändern: „Man kennt mich als leidenschaftliche Politikerin, das wird sich nicht ändern. Aber es wird sich die Rolle ändern.“

Künftiger Landtag muss sich am 14. Juni konstituieren

Die ÖVP wird neben Haslauer Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, Landesrätin Daniela Gutschi und die beiden Landesräte Stefan Schnöll und Josef Schwaiger in die Verhandlungen mit den Freiheitlichen schicken. Am 14. Juni muss sich der künftige Landtag konstituieren.

Svazek (FPÖ) zu Koalitionsverhandlungen

Im Vorfeld der Sitzung des FPÖ-Parteivorstands spricht Landesparteiobfrau Marlene Svazek über die Entscheidung der ÖVP, mit den Freiheitlichen Koalitionsverhandlungen führen zu wollen.