Die Nachtbusse sollen eine sichere Heimfahrmöglichkeit für die Nachtschwärmer bieten – vor allem von der Landeshauptstadt in die Landgemeinden. Viele Gäste in der Zwölferalm-Bar in St. Gilgen (Flachgau) nutzen dieses Angebot bereits – so wie Zimmererlehrling David Laimer aus Abersee: Die Nachtbusse „fahren zu jeder Bushaltestelle und sie kommen auch zu jedem Nachtklub“, sagt er. „Das heißt: Du bist einfach sehr mobil.“
Auch Gastronom Marvin Laimer betont: „Es ist sehr wichtig, dass es Alternativen gibt, nicht mit dem Auto zu fahren, damit man gar nicht in die Versuchung kommt, alkoholisiert zu fahren. Es passiert ja doch immer wieder leider etwas. Deshalb unterstütze ich das auch, dass das wirklich wichtig ist.“
Noch nicht jeder Nachtbusfahrer wusste Bescheid
Seit diesem Wochenende werden dank einer Tarifreform mehr Zeitkarten in den Nachtbussen akzeptiert: das Klimaticket und die landesweit gültige Super S’Cool Card, die Jahresnetzkarte für Schüler. Diese Neuregelung sprach sich am ersten Abend aber noch nicht zu jedem Nachtbusfahrer durch.
Discobus am Wolfgangsee braucht noch Extra-Ticket
Und: Die Jahreskarten sind auch nicht in allen Nachtbuslinien gültig – wie zum Beispiel in Strobl am Wolfgangsee (Flachgau). Hier zahlen das Land Oberösterreich und die Gemeinden vor Ort zusammen für den Discobus. Deshalb müssen die Fahrgäste hier trotz Salzburg-Netzkarte noch ein Extraticket für den Bus kaufen.
„Man müsste jetzt den Discobus in das Nachtshuttle integrieren“, sagt der Strobler SPÖ-Gemeindevertreter Erwin Fischer, der für den Discobus zuständig ist. „Das ist gar nicht so einfach. Der Nachtshuttle ist nur so, dass man von der Stadt Salzburg heraus zu den Orten kommt. Dieser Discobus fährt die Bad Ischler nach St. Wolfgang oder St. Gilgen, die St. Gilgener nach Bad Ischl – das ist einfach ein buntes Hin und Her.“
Nachtbusse mit Klimaticket benützbar
„Da müssen wir mit den Bestellern noch einmal in Gespräche treten“, sagt dazu der Salzburger Verkehrsverbunds-Geschäftsführer Johannes Gfrerer. „Wir haben jetzt mit dem Regionalverband Seenland und mit dem Flachgautakt verhandelt. Wenn da noch offene Buslinien sind, dann werden wir in Gespräche treten.“
„Nachtbusse öfter als zwei Mal pro Nacht“
Neben einer Lösung für die Tickets wünschen sich viele Feiernde in St. Gilgen aber vor allem eines: Mehr Nachtbusse. „Es könnte sein, dass die Nachtbusse öfter als zwei Mal pro Nacht fahren“, sagte einer der Discogäste. „Das ist wirklich zu wenig", ergänzte ein anderer. So lang, wie wir manchmal da sind, fahrt dann wirklich kein Bus um die Uhrzeit.“
Das Angebot werde immer wieder erweitert, betont Verkehrsverbunds-Geschäftsführer Gfrerer: „Wir haben auch die Nacht-S-Bahn-Linie eingeführt. Die S-Bahn in den Süden fährt zum Beispiel auch um 0.21 Uhr, 1.21 Uhr, 2.34 Uhr. Und ähnlich ist es bei den anderen Bussen. Da schauen wir, dass wir die Takte in die Abendstunden verlängern.“
Dennoch reicht vielen jungen Menschen das Angebot bei den Nachtbussen nicht aus und bleiben beim Auto: „Ich bin Fahrer, darum bleibe ich alkoholfrei“, sagt einer. Aber nicht alle Autofahrer sind so vorbildlich. Erst am Donnerstag kam ein 22-Jähriger bei Bischofshofen (Pongau) von der Straße ab und stürzte in einen Bach. Der Alkotest beim Fahrer zeigte etwas mehr als ein Promille.