Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Freispruch für mutmaßlichen „IS-Kämpfer“

Jener 46-Jähriger, der in Salzburg vor Gericht, weil er Mitglied der Terrormiliz „Islamischer Staat“ gewesen sein soll, wurde am Dienstag freigesprochen. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe konnten im Prozess nicht eindeutig bestätigt werden.

Laut Anklage soll der Mann bereits 1999 nach Österreich gekommen sein und ist mittlerweile österreichischer Staatsbürger. 2016 sei der aus Syrien stammende Mann wieder ausgereist, um sich dem IS anzuschließen, der zu dieser Zeit im syrischen Bürgerkrieg und im Irak besonders aktiv war, so die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bzw. der Ex-Frau des Mannes, die ihn im Vorfeld stark belastet hatte. Doch vor Gericht verstrickte sich die Frau am Dienstag in Widersprüche.

Zwar blieb sie vor Gericht bei ihren Vorwürfen, dass ihr Ex-Mann ein IS-Sympathisant sei, Leute motiviert hätte, sich dem IS anzuschließen und ein radikaler und gefährlicher Mann sei. Doch die zuständigen Richter sahen zu viele Widersprüche in ihren Aussagen.

Mit Kindern sieben Jahre lang in Syrien

Der Angeklagte behauptete hingegen, dass ihm seine Ex-Frau nur Böses wolle und die drei gemeinsamen Kinder so zurück bekommen wolle.

1999 nach Österreich gekommen und österreichischer Staatsbürger, ist er 2016 tatsächlich wieder nach Syrien gereist, bestätigte der Mann. Aber nicht um zu kämpfen oder sich dem IS anzuschließen, sondern weil seine Mutter bei der Kindererziehung helfen sollte. Im syrischen Kurdengebiet habe er sechs Jahre lang eine Kaffeehaus betrieben, dort nicht einen Schuss gehört. Zurück nach Salzburg sei er wieder, weil die Kinder hier bessere Zukunftschancen hätten.

Die Richter hielten die Angaben des Angeklagten für glaubwürdig und sprachen ihn frei. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.