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Klimainitiative wirft Politik „Feigheit“ vor

Die Plattform „Klimaneutral Salzburg“ wirft der heimischen Politik nun „Feigheit“ und fehlendes „echtes Engagement“ für Klimaschutz vor. Die TV-Konfrontation der Spitzenkandidaten im ORF Salzburg habe gezeigt, dass die Mehrheit der Wähler längst zu mehr Anstrengungen als die Politiker bereit wäre.

„Klimaneutral Salzburg“ besteht aus mehreren Nichtregierungsorganisationen und Klimaschutzinitiativen. Der Plattform gehören auch Prominente wie ÖSV-Skikrennläufer Julian Schütter an, der sich gemeinsam mit 420 Athleten für mehr Klimaschutz einsetzt, weiters Institutionen wie Global 2000, die Evangelische Kirche, die Salzburger Plattform gegen Atomgefahren und der Verband Erneuerbarer Energieproduzenten.

Politik „erzählt falsche Geschichte“

Die ORF-Diskussion der Spitzenkandidaten am Dienstagabend habe deutlich gemacht, warum Salzburg beim Klimaschutz bisher erfolglos war, sagt Plattform-Sprecher Erwin Mayer.

„Die Politik erzählt die Geschichte: Wir würden gerne das Klima schützen, aber wir können nicht mehr tun, denn wir müssen die Bevölkerung mitnehmen. De facto ist es umgekehrt – die Bevölkerung ist weiter und muss eigentlich die Politik mitnehmen für mehr Klimaschutz. Ich habe es wirklich als beeindruckend empfunden, dass sogar die Mehrheit der freiheitlichen Wähler – wo die FPÖ doch dagegen ist – für den Ausbau der Windenergie steht“, so Mayer.

„Dramatik noch nicht in Politik angekommen“

Um die Klimaziele noch zu erreichen und auch der Wirtschaft Milliardenkosten durch Klimaschäden zu sparen, brauche es in Salzburg deutlich mehr Wind- und Solarenergie.

„Diese Anstrengungen sind schon um den Faktor drei bis vier höher als das, was bisher in der Politik diskutiert wird. Für mich ist es etwas traumtänzerisch, wenn man sagt, man will Klimaneutralität erreichen. Man will das 1,5-Grad-Ziel einhalten, aber dann nennt man nicht die Zahlen, die dafür notwendig sind. Also die Dramatik ist noch nicht in der Politik angekommen“, sagt Mayer und fordert von der kommenden Landesregierung deutlich mehr Tempo beim Klimaschutz.