Landesgericht Salzburg Justizgebäude
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Tafel auf A10 geworfen: 17-Jähriger droht Haft

Ein gefährlicher Zwischenfall am Ostersonntag könnte für eine junge Lungauerin schwerwiegende rechtliche Folgen haben: Die 17-Jährige hat in der Nähe von St. Michael eine Hinweistafel aus der Verankerung gerissen und auf die Tauernautobahn geworfen. Jetzt droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Ostersonntag, gegen 8.00 Uhr in der Früh: Die stark betrunkene Lungauerin trifft eine schwerwiegende Entscheidung. Bei ihrer polizeilichen Einvernahme gibt die junge Frau später an, ohne besonderen Grund auf die Idee gekommen zu sein, die Blechhinweistafel von einer Überführung aus mehreren Metern Höhe auf die Fahrbahn der A10 zu werfen – mehr dazu in Blechtafel von Brücke auf Autobahn geworfen (salzburg.ORF.at).

Erst „nur“ Sachbeschädigung

Zu diesem Zeitpunkt ist gerade ein 65 Jahre alter Wiener mit seinem Wohnmobil Richtung Salzburg unterwegs. Er bemerkt zwar die Gestalt auf der Autobahnüberführung, kann aber nicht mehr verhindern, von der herunterfallenden Blechtafel getroffen zu werden. Passiert ist zum Glück nicht viel, weshalb die Polizei zunächst eine Anzeige wegen Sachbeschädigung ankündigt. Dabei dürfte es aber wohl nicht bleiben.

Gefährdung der körperlichen Sicherheit

Die jugendliche Täterin erwartet zumindest eine Anzeige wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit, im schlimmsten Fall könnte sogar eine Anklage wegen Gemeingefährdung herauskommen, Strafandrohung nach dem Jugendstrafrecht: bis zu fünf Jahre Haft. Entscheidend ist jetzt das Verkehrsaufkommen Sonntagfrüh und wie andere Autofahrer den Zwischenfall wahrgenommen haben. Die Polizei wertet dafür unter anderem die Aufnahmen der Autobahnkameras aus und befragt Zeugen.

Welche Anklage erhoben wird, das hängt unter anderem davon ab, wie konkret die Gefährdung für die Autofahrer tatsächlich war. Bei Geschwindigkeiten von 100 km/h an dieser Stelle hätte die Blechtafel leicht auch eine Windschutzscheibe durchschlagen können.