Photovoltaikpanele im Sonnenstein
ORF.at/Georg Hummer
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Umwelt

Klimaschutz: Salzburg unter Schlusslichtern

Beim Klimaschutz zählt Salzburg zu den Schlusslichtern in Österreich – zu diesem Ergebnis kommt der Klimareport der Umweltschutzorganisation Global 2000. Der Großteil der selbst gesteckten Ziele sei verfehlt worden und die gesetzten Maßnahmen der Landesregierung seien wenig ehrgeizig, lautet die Kritik.

Nur in Salzburg, Tirol und im Burgenland ist der Ausstoß an Treibhausgas zwischen 2010 und 2019 gestiegen. Salzburg erfülle laut Global 200 nicht einmal seinen selbst gewählten Masterplan, sagt der Klimasprecher der Umweltorganisation, Johannes Wahlmüller: „Das Ziel, die Treibhausgasemissionen um 30 Prozent bis zum Jahr 2020 zu reduzieren, wurde verfehlt. Das nächste Ziel wurde zwar erreicht – Salzburg hat jetzt einen Anteil von erneuerbarer Energie von 53 Prozent, allerdings hatte man hier zehn Jahre davor bereits einen Anteil von 46 Prozent. Das heißt, dieses Ziel war nicht besonders ambitioniert“, sagt der Klimasprecher der Umweltorganisation, Johannes Wahlmüller.

Salzburg hinkt zehn Jahre hinterher

Längerfristig ortet Global 2000, dass die Salzburger Landesregierung für das Bundesland das Ziel formuliert hat, bis 2050 klimaneutral zu werden, doch die Bundesregierung habe das Ziel festgelegt, bereits bis 2040 klimaneutral zu werden.

Kritik: „Zu viel Verkehr, keine Gas-Alternativen“

Noch sei die Wende laut Global 2000 aber zu schaffen. Salzburg wäre durchaus in der Lage seinen Beitrag zum Klimaschutz in den kommenden Jahren noch zu leisten, wenn die Landespolitik aktiver wird, ist Wahlmüller überzeugt: „Kritisch sehen wir insbesondere die Bereiche Verkehr und Raumwärme. Wir sehen, dass ein Ausstiegsplan aus Gas, sei es bei Heizungen oder Fernwärme, komplett fehlt, und wir sehen auch, dass der Auto- und Lkw-Verkehr weiter zunehmen.“

„Letzte Regierung, die Klimaziele umsetzen kann“

Global 2000 fordert von der kommenden Landesregierung, eine klimaschutz-Politik zu betreiben. Es sei die letzte Landesregierung, die das Bundesland noch auf einen Klimaschutz-Zielpfad bringen könne. Dieser Pfad sei allerdings ohne Windkraft und ohne deutlich mehr Photovoltaik jedoch nicht erreichbar ist, betont der Global2000-Klimasprecher Wahlmüller.

Berthold als zuständige Politikern offen für Kritik

Bei der in Salzburg für Umwelt- und Klimaschutz ressortzuständigen Landeshauptmannstellvertreterin Martina Berthold (Grüne) stößt die Kritik der Umweltorganisation auf offene Ohren. Berthold ist seit November 2022 in der Landesregierung und für Umweltagenden zuständig.

„Es bestätigt uns in unseren Forderungen, dass wir schneller werden müssen. Mein Ziel ist, dass wir die Klimaneutralität bis 2040 erreichen und nicht bis 2050. Mein Ziel ist auch, dass wir den zehnjährigen Masterplan, den es jetzt gibt, noch einmal aktualisieren, weil der Klimawandel viel dynamischer, viel massiver voranschreitet und wir stärkere Maßnahmen brauchen“, sagt Berthold.

Grüne bezeichnen ÖVP als Bremser

Bremser in der Klimapolitik in Salzburg in den vergangenen Jahren sei laut Berthold die ÖVP gewesen: „Im Bereich der Windenergie haben wir noch wirklich einen Handlungsbedarf. Wir kennen auch die Diskussionen der letzten Jahre – da hat die ÖVP intensiv gebremst. Da brauchen wir jetzt ein schnelleres Voranschreiten.“ Bis 2030 will die Landesumweltreferentin 50 Windräder im Bundesland schaffen und 50.000 PV-Anlagen auf Dächern und versiegelten Flächen umsetzen.

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Beim Klimaschutz zählt Salzburg zu den Schlusslichtern in Österreich – zu diesem Ergebnis kommt der Klimareport der Umweltschutzorganisation Global 2000.