Das Salzburger Unternehmen SETG schreibt Eisenbahngeschichte. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg investiert eine europäische Privatbahn in die Neuentwicklung von Waggons für Holztransporte. Das neue Modell  „SFLEXWOOD“ könne äußerst vielfältig eingesetzt werden und spare viel Energie, sagt Firmenchef Gunther Pitterka.
SETG/Lidauer Media
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Wirtschaft

Salzburger entwickeln modernsten Güterwaggon

Ein Salzburger Unternehmen schreibt Eisenbahngeschichte. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg investiert eine europäische Privatbahn in die Neuentwicklung von Waggons für Holztransporte. Das neue Modell „SFLEXWOOD“ könne äußerst vielfältig eingesetzt werden und spare viel Energie, sagt Firmenchef Gunther Pitterka.

Es geht um „Rungenwaggons“, wie die Fachleute sagen. Die private „Salzburger EisenbahnTransportLogistik GmbH“ (SETG) ist seit 20 Jahren in weiten Teilen Europas mit Holztransporten auf der Schiene beschäftigt. Ein großer Anteil betrifft industriell genutztes Holz. Damit sind Rund-, Schnittholz und Hackgut gemeint.

Diese lange Erfahrung und die aktuelle Strompreis- und Energiekrise hätten nun zu der Erkenntnis geführt, dass es Zeit für die Modernisierung des Fuhrparks sei, sagt Gunther Pitterka, Firmengründer von SETG und international erfahrener Logistiker.

Viel leichtere Bauweise, mehr Nutzlast

So setzte er sich mit seinen Technikern und Fachleuten zusammen. Gemeinsam formulierten sie genaue Anforderungen und entwarfen einen Prototypen. Und dieser neue Waggon wird nun von der slowakischen Firma Tatravagonka exklusiv für die Salzburger gebaut – für deren Güterzüge, die in weiten Teilen Europas unterwegs sind. Einer der Hauptvorteile – neben viel höheren Nutzlasten: Pro Waggon gibt es nur noch 21 Tonnen Eigengewicht, statt 27 bis 28 Tonnen bisher.

Die große Premiere war erst vor zwei Wochen. Der erste „SFLEXWOOD“-Zug der SETG erhielt am 15. März 2023 seine volle Beladung und ging damit von Bayern nach Hessen auf die Reise:

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Das Salzburger Unternehmen SETG schreibt Eisenbahngeschichte. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg investiert eine europäische Privatbahn in die Neuentwicklung von Waggons für Holztransporte. Das neue Modell  „SFLEXWOOD“ könne äußerst vielfältig eingesetzt werden und spare viel Energie, sagt Firmenchef Gunther Pitterka.
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Das Salzburger Unternehmen SETG schreibt Eisenbahngeschichte. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg investiert eine europäische Privatbahn in die Neuentwicklung von Waggons für Holztransporte. Das neue Modell  „SFLEXWOOD“ könne äußerst vielfältig eingesetzt werden und spare viel Energie, sagt Firmenchef Gunther Pitterka.
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SETG-Lokomotive Vectron 193.692. Lackierung: „wood.works“. Sie zieht hier den ersten SFLEXWOOD-Zug
Das Salzburger Unternehmen SETG schreibt Eisenbahngeschichte. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg investiert eine europäische Privatbahn in die Neuentwicklung von Waggons für Holztransporte. Das neue Modell  „SFLEXWOOD“ könne äußerst vielfältig eingesetzt werden und spare viel Energie, sagt Firmenchef Gunther Pitterka.
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Das Salzburger Unternehmen SETG schreibt Eisenbahngeschichte. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg investiert eine europäische Privatbahn in die Neuentwicklung von Waggons für Holztransporte. Das neue Modell  „SFLEXWOOD“ könne äußerst vielfältig eingesetzt werden und spare viel Energie, sagt Firmenchef Gunther Pitterka.
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„Noch nie so viel Holz auf einem Zug“

Die Waggonlänge beträgt 17,2 Meter. Maximaler Querschnitt der Ladung: 8,8 Quadratmeter. Das neue Modell bietet laut Mananager Pitterka im „Ganzzug“ die mit Abstand größten Ladekapazitäten aller Rundholzwaggons auf internationalen Märkten. Die Nutzlast betrage nun mehr als 68 Tonnen pro Waggon. Und pro Zug sei ein Ladungsgewicht von insgesamt 2.380 Tonnen möglich.

Je nach Beschaffenheit von Rohholz finden auf einem Zug bis zu 2.500 Festmeter ihren Platz. Bei Schnittholz sind es ca. 4.200 Kubikmeter. „So viel Holz konnte bisher noch nie auf einem einzigen Zug transportiert werden“, betont der Firmengründer. Die neue Technik sei auf fast allen Bahnen Europas einsetzbar.

„Viel weniger Strom oder Diesel“

Der „SFLEXWOOD“ sei auch aerodynamisch ein Umbruch, so Pitterka. Es gebe keine Stirnwände mehr, die hohen Luftwiderstand erzeugen. Und auch die speziellen Rahmenträger beim Fahrwerk verringern die Transportkosten: „Unsere Lokomotiven sparen dadurch 25 Prozent Traktionsenergie, und besonders Leergarnituren sind nun äußerst günstig zu bewegen – trotz der unglaublich hohen Energiepreise der letzten Monate, die uns im Güterverkehr auf der Schiene ebenso treffen.“

Pitterka und sein Team investieren in den nächsten Jahren 20 Millionen Euro in die neue Flotte: „Bisher nutzen wir 420 Stück älterer Bauarten. Diese Rungenwagen ersetzen wir nun schrittweise."