Der Hochwasserschutz an der Salzach zwischen dem Kraftwerk Puch-Urstein (Tennengau) bis zum Kraftwerk Salzburg-Lehen ist nicht mehr sicher. Zu diesem Befund kamen die Wasserbauexperten des Landes. Angesichts der zunehmenden Zahl an heftigen Unwettern mit Hochwasserereignissen – wie zum Beispiel im Vorjahr im Pinzgau – sei klar, wie dringend die Verbesserung des Hochwasserschutzes ist.
„Wir haben uns getäuscht: Wir glaubten insbesondere im Oberpinzgau, dass wir mit dem Lückenschluss vor zwei Jahren in der Gemeinde Stuhlfelden den Oberpinzgau sicher gemacht haben“, schilderte Wasserbaulandesrat Josef Schwaiger (ÖVP). „Wir hatten (im Juni 2022, Anm.) einen Wasserstand in Mittersill, der um 1,40 Meter höher war als 2005 (beim Hochwasser, Anm.). Und wir haben gerade noch das Hochwasser halten können. Das war so, dass wir keinerlei Reserve hatten.“

„Breitwasser statt Hochwasser“ als Grundsatz
Die Wasserbauexperten entwickeln deshalb gemeinsam mit der Stadt Salzburg und den Anrainergemeinden Anif und Elsbethen (Flachgau) einen Masterplan. „Breitwasser statt Hochwasser“ lautet dabei das Motto auf den zehn Salzach-Kilometern zwischen Urstein und Lehen.

Während zur Sicherung der Pinzgauer Salzachtäler bis zu 40 Millionen Euro veranschlagt werden, erwartet Schwaiger hier 30 Millionen Euro an Kosten. Dieses Geld würde sich jedoch rasch rechnen: „Ein Hochwasserschaden in diesem Gebiet macht das Vielfache von dem aus. Wir kennen das aus dem Katastrophenfonds: Wir haben bis zu den 2000er Jahren ungefähr 1,5 Millionen Euro aus dem Fonds bezahlt (pro Jahr, Anm.). Zehn Jahre später waren es drei Millionen, 2020 waren es sechs Millionen, 2022 sind es zwölf Millionen Euro. Ich glaube, da braucht man nicht besonders viel interpretieren.“
Verbesserungen auch für Wege und Naherholung
Mit dem Hochwasserschutz sollen auch die Rad- und Gehwege an der Salzach voneinander getrennt und die Ufer für Menschen einladender gestaltet werden. Gestaltungsideen der Salzburger sind für die Detailplanung nun willkommen. Heuer findet dazu ein „Flussdialog“ statt. Ab nächstem Jahr soll dann im Detail geplant und mit den Grundbesitzern werden. Baubeginn soll dann 2026 sein, hofft Schwaiger.
