Die Zahlen, die die Luftfahrtanalysefirma Cirium im Auftrag von Greenpeace erhob, rütteln auf den ersten Blick auf: Demnach seien 2020 – in einem Jahr mit vielen Corona-Flugbeschränkungen – 703 Privatjets vom Salzburger Flughafen gestartet. Im Jahr darauf seien es drei Mal so viele Privatflüge gewesen, nämlich nämlich 2.115. Im Vorjahr habe sich die Zahl der Flüge noch einmal knapp verdoppelt – auf 3.924. Das ist mehr als eine Verfünffachung innerhalb von zwei Jahren.
Auch Kurzstrecken wie Salzburg-Linz seien Dutzende Mal pro Jahr per Jet geflogen worden, kritisiert die Umweltschutzorganisation. Sie fordert deshalb ein Verbot der Privatjet-Flüge – und wird darin von den Grünen auch in Salzburg unterstützt – mehr dazu in Klimabelastung durch Privatjets steigt (science.ORF.at; 30.3.2023).
Flughafen: Minus von 0,3 Prozent bei General Aviation
Beim Salzburg Airport kann man diese starke Steigerung nicht ganz nachvollziehen: Der General-Aviation-Bereich, in dem Privatjet-Flüge genauso gezählt werden wie unter anderem auch Polizei- und Rettungshubschrauber-Einsätze oder Ausbildungsflüge in kleinen einmotorigen Maschinen, sei seit Jahren annähernd gleichbleibend, sagt Flughafensprecher Alexander Klaus.
Im Vorjahr seien hier rund 42.271 Flugbewegungen – also Starts und Landungen – gezählt worden, ein Minus von 0,3 Prozent gegenüber 2021. Wie viele darunter Privatjets seien, so eine Auswertung habe der Flughafen aber nicht parat. Klaus betont nur, dass bei einem Ausbildungsflug gleich mehrere Flugbewegungen gezählt werden könnten – nämlich dann, wenn ein Lehrer mit einem Flugschüler „Touch and Go“-Übungen mache, also kurze Landungen mit gleich anschließendem Neustart: Da könne ein Flug auch als sieben oder mehr Flugbewegungen zählen.