Andris Nelsons dirigiert das Gewandhausorchester Leipzig
Gerd Mothes/Osterfestspiele
Gerd Mothes/Osterfestspiele
Kultur

Osterfestspiele: Wagner trifft Elektronik

Am kommenden Samstag beginnen die Osterfestspiele in Salzburg. Bis zum Ostermontag stehen neben der Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner und einigen Konzerten auch ungewöhnliche Auftritte auf dem Programm, etwa ein Nachtkonzert mit Wagner und elektronischer Musik.

Erstmals treffen elektronische Klänge des deutschen DJs Westbam auf Musik von Richard Wagner – ein Experiment für den künstlerischen Leiter der Osterfestspiele, Nikolaus Bachler: „Was wir gemacht haben, ist: Wir haben das Programm erweitert. Wir haben’s erweitert um Tanz, um elektronische Musik und wir sind selber sehr gespannt. Am Beginn muss man sehen, wie das wird. Das ist auch das Tolle an unserem Beruf, dass man das nie genau weiß. Wir sind genauso neugierig wie das Publikum.“

Dieses Nachtkonzert findet am 6. April in der Felsenreitschule statt – im Anschluss an einen Abend mit der Emanuel Gat Dance Company, die sich ebenfalls mit Musik Wagners auseinandersetzen wird. Auch dieser Tanzabend ist eine Premiere bei den Osterfestspielen.

Tänzer bei Tanzperformance „Träume“
Emanuel Gat/Osterfestspiele
Auch eine Tanzperformance ist Teil des Osterfestspiel-Programms

Gewandhausorchester unter Nelsons spielt

Ansonsten setzt das Festival zwischen 1. und 10. April auf Kammer-, Chor- und Orchesterkonzerte – heuer mit dem Gewandhausorchester Leipzig. Nach dem Abgang von Christian Thielemann und der Sächsischen Staatskapelle Dresden ist das Gewandhausorchester erstmals als Residenzorchester mit seinem Kapellmeister Andris Nelsons zu Gast. Der Wunsch Bachlers bei seinem Antritt in Salzburg war es ja, unterschiedliche Orchester nach Salzburg zu bringen, die – je nach Herkunft – jeweils typische Musik im Gepäck haben: heuer eben vermehrt Wagner.

Aber auch Erst- bzw. Uraufführungen stehen auf dem Programm, zum Beispiel ein Werk der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina – „Der Zorn Gottes“ – womit sich durchaus eine Verbindung zu Wagners „Tannhäuser“ ergibt.

Szene aus „Thannhäuser“ bei den Osterfestspielen 2023
Monika Rittershaus/Osterfestspiele
Die Oper „Tannhäuser“ wird drei Mal aufgeführt

Breiteres Programm als „Experiment“

Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons wird erstmals eine szenische Oper dirigieren. Er genießt die Residenz in Salzburg sehr: „Es ist eine spezielle Stadt für klassische Musik, meint Nelsons. Das Publikum kommt aus der ganzen Welt. Es ist eine große Ehre, als erstes Residenzorchester eingeladen zu sein. Auf den Spuren der großen Meister zu wandeln in den historischen Straßen Salzburg gibt auch Energie.“

Für Nikolaus Bachler ist die Bandbreite des Angebots der Osterfestspiele der entscheidende Faktor: „Das sind, glaube ich, ganz interessante Versuche, wie man breiter mit einem Programm hinausgeht als ausschließlich in der klassischen Schiene zu bleiben.“ Am Samstag eröffnen die Osterfestspiele Salzburg mit der ersten von drei „Tannhäuser“-Vorstellungen.