Jonas Kaufmann singt den Tannhäuser. Sopranistin Emma Bell rettet "Tannhäuser bei den Osterfestspielen 2023
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Kultur

Sopranistin Bell rettet „Tannhäuser“

Bei den Osterfestspielen ist Wagners Oper „Tannhäuser“ nun endgültig gerettet. Die Britin Emma Bell springt mit ihrem Sopran als Venus für die erkrankte Starsängerin Elina Garanca ein. Kommenden Samstag starten die Osterfestspiele.

Tannhäuser geht heuer drei Mal über die Bühne. „Mein erster Gedanke war: Nein, Nein, Nein, Nein, Nein, Nein, Nein! Weil ich diese Oper einfach nicht kenne!“ So reagierte Emma Bell, als sie der Anruf der Osterfestspiele ereilte. Sie übernimmt nun die Venus in Tannhäuser – an der Seite von Publikumsliebling Jonas Kaufmann.

Bell singt die Venus

Warum sagte Bell dann doch zu? „Ich habe die Venus schon einmal gesungen, aber in der anderen Fassung. Diese ist deutlich anders und länger. Wie lange habe ich überhaupt Zeit? Wer wird mir helfen? Das sind die Dinge, die mir durch den Kopf gingen. Und alle versprachen mir so viel Hilfe. Es musste extrem schnell gelernt werden. Es war wie ein Blitz, das zu lernen.“

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Jonas Kaufmann singt den Tannhäuser. Sopranistin Emma Bell rettet "Tannhäuser bei den Osterfestspielen 2023
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Jonas Kaufmann singt den Tannhäuser. Sopranistin Emma Bell rettet "Tannhäuser bei den Osterfestspielen 2023
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Dirigent Andris Nelsons – Sopranistin Emma Bell rettet "Tannhäuser bei den Osterfestspielen 2023
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Jonas Kaufmann singt den Tannhäuser. Sopranistin Emma Bell rettet "Tannhäuser bei den Osterfestspielen 2023
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Die Fernsehprobe klappte perfekt. Am Mittwoch gehe noch die Generalprobe über die Bühne, sagt Intendant Nikolaus Bachler und freut sich schon: „Wir spielen die Pariser Fassung, da ist die Venus doppelt so lang und daher musste Emma Bell auch das noch lernen, was in der normalen Venus eigentlich nicht vorkommt. Und deshalb sind wir auch sehr dankbar, dass sie da so hineingesprungen ist.“

Kaufmann singt in neuer Heimat Salzburg

Der Neo-Salzburger Jonas Kaufmann ist in seiner Debütrolle als Tannhäuser zu sehen und zu hören. Er ist ebenfalls glücklich, weil er in seiner neuen Wahlheimat proben und auftreten kann: „Das ist nämlich genau das Schöne, dass außerhalb der Festspielzeiten das einfach eine unglaublich beschauliche, schöne, kleine Stadt ist, mit kurzen Wegen, die alles bietet, die alles hat, was jetzt man sich als Freizeitgestaltung oder Kultur oder was auch immer wünschen mag. Und die Menschen sind einfach unglaublich nett, man ist sofort per Du mit jedem.“

Wagners Oper mit dem Gewandhausorchester aus Leipzig wird von Andris Nelsons dirigiert: „Das ist eine meiner Lieblings-Opern, dazu habe ich einen persönlichen Bezug. Als Kind war es die erste Oper, die ich gesehen habe in Riga – als ich gerade fünf Jahre alt war. Ich erinnere mich an die Pariser Fassung. Und ich habe geweint nach der Oper, so berührt war ich, sogar noch ein paar Tage danach. Seit damals wollte ich Dirigent werden.“

Die drei Aufführungen im Großen Haus bei den Osterfestspielen sind längst ausverkauft.

Sopranistin rettet „Tannhäuser“