Wald im Sommer (vor allem mit Fichten)
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Umwelt

Trockenheit merkbar, Waldgrenze wandert nach oben

Heuer ist der Niederschlag im Land Salzburg bisher deutlich unter dem langjährigen Schnitt – das bemerken auch die Forstbetriebe, gerade im Pinzgau. Schäden hielten sich allerdings bislang in Grenzen, sagen Fachleute. Dafür wandere die Waldgrenze durch die Erwärmung nach oben.

Vor allem im Flachgau und im Pinzgau gab es heuer bisher deutlich zu wenig Regen oder Schnee. Bei der Messstelle Zell am See lag die Niederschlagsmenge bis inklusive 25. März um 44 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre zwischen 1991 und 2020. So müssen die Wälder derzeit mit ungewöhnlich wenig Wasser auskommen, schildert der Forstbetriebsleiter der Bayerischen Saalforste in St. Martin bei Lofer (Pinzgau), Thomas Zanker.

„Für unseren Forstbetrieb kann ich feststellen, dass wir heuer seit dem Herbst schon eher einen trockenen Winter haben mit geringen Niederschlägen“, sagt Zanker. „Aber das betrifft eigentlich den ganzen Nordalpenraum mehr oder minder. Wir hatten jetzt im Wald Gott sei Dank keine größeren Schäden, auch im letzten Jahr relativ wenig Borkenkäfer – vielleicht auch deshalb, weil wir im Sommer doch auch ausreichende Niederschläge hatten, dass die Bäume nicht so sehr im Stress waren wie vielleicht in anderen Regionen.“

Stress wird gerade für Fichten größer

Waldveränderungen durch den Klimawandel werden aber jedenfalls immer deutlicher, betont Zanker: „Fakt ist: Es wird immer wärmer, insbesondere in den unteren Tallagen. Da werden halt gewisse Baumarten immer mehr in Schwierigkeiten kommen – zum Beispiel die Fichte. Da prognostiziere ich: Auf einer Höhenlage von vielleicht 600 Metern wird die Fichte immer mehr Schwierigkeiten haben. Und wenn’s dann tendenziell noch immer weniger regnet, wird’s auch stressiger für die Fichte zum Beispiel.“

Allerdings könne der Wald von der Erwärmung auch profitieren: „Zum Beispiel in den oberen Lagen, wo bisher kein Wald ist, stellen wir fest, dass die Waldgrenze nach oben wandert. Also der Wald ist nicht nur Verlierer, sondern manchmal auch Gewinner.“