Erst am Freitag kam bei einem schweren Verkehrsunfall in Scheffau (Tennengau) eine 22-jährige chinesische Touristin ums Leben. Die Ursache für diesen tödlichen Crash ist noch nicht bekannt – der Unfallsachverständige Gerhard Kronreif untersucht dafür gerade die Autowracks.
Noch unsicher, ob Ausreißer oder Trendwende
Dass die Verkehrstotenzahl heuer bislang ernüchternd ist, das bemerkt auch der Fachmann: „Im ersten Quartal heuer hat sich die Unfallhäufung sehr deutlich gezeigt – auch hinsichtlich der sehr schweren und tödlichen Unfälle“, sagt Kronreif. „Man muss jetzt sehen, ob das ein Ausreißer in der Statistik ist oder eine Trendwende hin wieder zu mehr Unfällen – nach den Coronazeiten, wo weniger Verkehr war und wo auch weniger Unfälle passiert sind.“

Ablenkung Hauptunfallursache – etwa durch Smartphones
Die Unfallursachen sind ganz unterschiedlich. Eines falle aber schon auf, sagt Verkehrsgutachter Kronreif: „Es sind ja mehr als die Hälfte der Unfallursachen Aufmerksamkeitsfehler – diese passieren durch Ablenkung, insbesondere auch durch Telefonieren, durch Sprechen mit Personen im Auto oder durch Bedienen von Navigationsgeräten oder Smartphones.“
Gerade bei der Auswertung von Smartphones nach Unfällen zeige sich oft, „dass die Leute mitten in einem Chat gewesen sind oder im Verlauf ist zu sehen, dass die Leute Nachrichten gelesen haben.“
Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle verdreifacht
Wieder mehr Alkounfälle
Aber auch die Anzahl an Alkounfällen hat sich wieder erhöht: Im März starb ein Mann, als ein Alkolenker in sein Fahrzeug prallte. Jener Lenker, der im Jänner einen schweren Unfall in Taxenbach (Pinzgau) verursachte, bei dem er und ein zweiter Mann ums Leben kamen, stand unter Alkohol- und Drogeneinfluss
Günter Reiner von der Polizei-Landesverkehrsabteilung sagt dazu: „Was wir feststellen können ist, dass die Alkoholisierungsgrade zum Teil sehr stark sind und auch die Drogenbeeinträchtigungen sehr stark zugenommen haben.“ Zugenommen haben laut Kuratorium für Verkehrssicherheit aber auch Vorangsverletzungen.