Autowrack nach Verkehrsunfall
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Chronik

Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle verdreifacht

Die Zahl der Verkehrstoten hat sich in Salzburg im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht: Bis zum 26. März verunglückten zehn Personen bei Unfällen auf den Straßen tödlich, 2022 waren es im selben Zeitraum drei.

Erst am Freitag kam bei einem schweren Verkehrsunfall in Scheffau (Tennengau) eine 22-jährige chinesische Touristin ums Leben. Die Ursache für diesen tödlichen Crash ist noch nicht bekannt – der Unfallsachverständige Gerhard Kronreif untersucht dafür gerade die Autowracks.

Noch unsicher, ob Ausreißer oder Trendwende

Dass die Verkehrstotenzahl heuer bislang ernüchternd ist, das bemerkt auch der Fachmann: „Im ersten Quartal heuer hat sich die Unfallhäufung sehr deutlich gezeigt – auch hinsichtlich der sehr schweren und tödlichen Unfälle“, sagt Kronreif. „Man muss jetzt sehen, ob das ein Ausreißer in der Statistik ist oder eine Trendwende hin wieder zu mehr Unfällen – nach den Coronazeiten, wo weniger Verkehr war und wo auch weniger Unfälle passiert sind.“

Verkehrssachverständiger untersucht Autowrack nach Verkehrsunfall
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Gerhard Kronreif untersucht ein Wrack des tödlichen Unfalls von Scheffau am Freitag

Ablenkung Hauptunfallursache – etwa durch Smartphones

Die Unfallursachen sind ganz unterschiedlich. Eines falle aber schon auf, sagt Verkehrsgutachter Kronreif: „Es sind ja mehr als die Hälfte der Unfallursachen Aufmerksamkeitsfehler – diese passieren durch Ablenkung, insbesondere auch durch Telefonieren, durch Sprechen mit Personen im Auto oder durch Bedienen von Navigationsgeräten oder Smartphones.“

Gerade bei der Auswertung von Smartphones nach Unfällen zeige sich oft, „dass die Leute mitten in einem Chat gewesen sind oder im Verlauf ist zu sehen, dass die Leute Nachrichten gelesen haben.“

Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle verdreifacht

Wieder mehr Alkounfälle

Aber auch die Anzahl an Alkounfällen hat sich wieder erhöht: Im März starb ein Mann, als ein Alkolenker in sein Fahrzeug prallte. Jener Lenker, der im Jänner einen schweren Unfall in Taxenbach (Pinzgau) verursachte, bei dem er und ein zweiter Mann ums Leben kamen, stand unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Günter Reiner von der Polizei-Landesverkehrsabteilung sagt dazu: „Was wir feststellen können ist, dass die Alkoholisierungsgrade zum Teil sehr stark sind und auch die Drogenbeeinträchtigungen sehr stark zugenommen haben.“ Zugenommen haben laut Kuratorium für Verkehrssicherheit aber auch Vorangsverletzungen.