Der Zoo Salzburg will künftig mehr Flugunfähigen ein Zuhause bieten. Der dreijährige Mönchsgeier Yoyo wird wohl in kürzester Zeit der neue Liebling im Zoo werden. Er ist gekommen, um zu bleiben, sagt Kuratorin Lisa Sernow: „Er hat sich dann auch schnell oben an der Felsspalte den besten Platz gesichert und wird immer neugieriger und mutiger“.
Wenn die Leckereien warten, dann gibt es sowieso kein Halten mehr, erzählt Sernow: „Bei uns gibt es jetzt Rindfleisch, und die Geier mögen am liebsten das Fett. Der Schnabel dient als Skalpell. Sie können das Fleisch dann runterreißen oder runterziehen und fressen es dann“.

Mönchsgeier sind in Europa selten geworden
Geschätzt 2.000 Paare der Mönchsgeier gibt es, die meisten in Spanien. Dort soll auch eine Partnerin für Yoyo gefunden werden. Man will flugunfähigen Geiern in Hellbrunn ein Zuhause bieten, sagt Lisa Sernow: „Wir haben uns gedacht, wir wollen auch denen, die verletzt sind, die Möglichkeit geben. Die können dann trotzdem noch gesunden Nachwuchs großziehen, der dann wieder der freilebenden Population nützlich sein kann“.
Verletzungen durch Windräder oder Unfälle im Straßenverkehr
Yoyo fehlt der rechte Flügel. Schwere Verletzungen kommen bei Geiern immer wieder vor – etwa nach Kollisionen mit Windrädern oder durch Unfälle im Straßenverkehr. Der Hellbrunner Berg bietet perfekte Lebensbedingungen für die Tiere. Die frei fliegenden Gänsegeier gibt es hier seit den 1960er-Jahren.

Yoyo drängt offenbar auf Nachwuchs
Yoyo schreite bereits zur Tat, beobachtet Revierleiter und Tierpfleger Sebastian Zobler: „Ich weiß noch nicht ganz, wie ich es deuten soll, aber wenn wir ihm näherkommen, dann sammelt er sich schon mal ein paar Stöcke zusammen und kommt dann auch mit den Stöcken an. Ich weiß es nicht sicher, aber mir kommt vor, er möchte ein Nest mit einer Dame bauen.“
Flügelamputierter Mönchsgeier im Salzburger Zoo
Der dreijährige Mönchsgeier Yoyo ist auf bestem Weg, zum neuen Salzburger Zoo-Liebling zu werden. Der Jungvogel ist Mitte Jänner mit einer schweren Flügelverletzung von Frankreich nach Salzburg gekommen – ein Großteil des rechtes Flügels musste dem Tier amputiert werden.