Der Anstieg ist der größte je registrierte Anstieg. 87 Privatkonkurse in Salzburg im ersten Quartal heuer entsprechen laut Kreditschutzverband von 1870 einer Steigerung von 77,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Somit hat Salzburg aktuell Österreichs größten Zuwachs an Privatinsolvenzen, zeigt sich die Leiterin des KSV in Salzburg, Aliki Bellou, überrascht: „Wir haben die Stagnation der zwei Pandemiejahre, wo die Schuldner vielleicht zurückhaltend waren mit der Antragstellung- weil zum Beispiel sie in Kurzarbeit waren. Jetzt nehmen viele eine Rechtsberatung war und stellen die Anträge“.
Mehr als die Hälfte sind Einzelunternehmer
Der Schuldenstand von durchschnittlich 102.000 Euro pro Schuldner blieb dabei unverändert. Die Zahl der Firmenpleiten in Salzburg ist mit 77 zwar um knapp ein Viertel gestiegen, der gesamte Schuldenstand hier jedoch auf 18 Millionen gesunken. Mehr als 50 Prozent der Insolvenzverfahren betreffen Einzelunternehmer.
Besonders betroffen seien die Bauwirtschaft, der Tourismus und die Gastronomie, der Handel und die Kfz-Branche, so Bellou. Diese Branchen sehen sich besonders mit Störungen der Lieferketten, fehlendem Fachpersonal und umsatzbedingten Rückläufen konfrontiert“. Eine Entspannung der Insolvenzlage zeichnet sich für Kreditschützerin Bellou in diesem Jahr nicht ab.