Bronze Bullen Red Bull Firmensitz in Fuschl
APA/Barbara Gindl
APA/Barbara Gindl
Politik

EU-Kommission durchsucht Red Bull-Zentrale

Die EU-Kommission hat Montag beim Salzburger Energydrink-Hersteller Red Bull wegen des Verdachtes illegaler Absprachen und Verstoßes gegen EU-Kartellregeln Hausdurchsuchungen in mehreren Gebäuden des Red-Bull Konzerns und in der Zentrale in Fuschl am See (Flachgau) durchgeführt.

Dienstagvormittag teilte die Kommission mit, dass Ermittlungen gegen eine in mehreren EU-Staaten aktive Firma im Energydrink-Sektor eingeleitet worden seien. Red Bull bestätigte dann der APA auf Anfrage die Durchsuchung der Firmenräumlichkeiten mit den Worten, einen „Besuch“ von EU-Beamten erhalten zu haben.

Weitere Details zu den Ermittlungen führte die Kommission in der Pressemitteilung nicht an.

Die EU-Kommission hat Montag beim Salzburger Energydrink-Hersteller Red Bull wegen des Verdachtes illegaler Absprachen und Verstoßes gegen EU-Kartellregeln offenbar eine Hausdurchsuchung beim Standort Elsbethen (Flachgau) durchgeführt.
ORF/Michael Hufnagl
Red Bull Standort in Elsbethen (Flachgau)

Red Bull: „Besuch von Beamten“

Die Antwort des Salzburger Getränkeherstellers auf eine entsprechende Anfrage besteht aus drei Sätzen: "Am Montag, dem 20. März, besuchten Beamte der EU-Kommission unsere Räumlichkeiten. Wir werden selbstverständlich mit ihnen in allen Angelegenheiten, die sie betreffen, zusammenarbeiten.

Anfragen nach weiteren Informationen mögen direkt an die EU-Kommission gerichtet werden, so Red Bull. Involviert war offenbar auch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) Österreichs.

Beamte der BWB seien im Auftrag der EU-Kommission dort, um die Hausdurchsuchungen durchzuführen, erklärte am Dienstagnachmittag ein Sprecher gegenüber der APA. Relevante Daten, sollten welche gefunden werden, würden sichergestellt.

Rekordumsatz 2022

Red Bull hatte im Jahr 2022 bei Umsatz, Absatz und Betriebsgewinn Bestmarken in der Firmengeschichte erzielt. Wie das Unternehmen im Jänner auf seiner Website bekanntgab, wuchs der Konzernumsatz gegenüber 2021 um 23,9 Prozent von 7,816 Milliarden auf 9,684 Milliarden Euro. Weltweit wurden im Vorjahr 11.582 Milliarden Dosen Red Bull verkauft, das bedeutet ein Plus von 18,1 Prozent gegenüber dem ebenfalls sehr erfolgreichen Jahr 2021.

Als Hauptgrund für die positiven Zahlen nannte der Konzern unter anderem die „hervorragende Absatzentwicklung“ in nahezu allen Red-Bull-Märkten. Im Mittelpunkt zukünftiger Expansionen stehen laut Unternehmen die Kernmärkte Westeuropa und USA und die Zukunftsmärkte in den Entwicklungsländern. Außerdem sollen die Getränke der Organics-Sparte auf weitere Märkte ausgerollt werden. Das Wachstum soll – wie bei Red Bull üblich – aus dem operativen Cash Flow finanziert werden.

Fast 16.000 Beschäftigte

Nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz im Oktober 2022 wird der Konzern derzeit von einem dreiköpfigen Managementteam geleitet. Mateschitz hielt 49 Prozent an Red Bull, die nach seinem Tod an seinen Sohn Mark Mateschitz übergangen sind. Mit Ende 2022 beschäftigte das Unternehmen 15.779 Mitarbeiter in 175 Ländern (Ende 2021: 13.610 in 172 Ländern).

Hausdurchsuchung bei Red Bull

Die EU-Kommission hat Montag beim Salzburger Energydrink-Hersteller Red Bull wegen des Verdachtes illegaler Absprachen und Verstoßes gegen EU-Kartellregeln offenbar eine Hausdurchsuchung durchführen lassen.