Seniorenheim Herz Jesu Asyl in Salzburg-Riedenburg
ORF.at/Georg Hummer
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Soziales

Herz-Jesu-Seniorenheim schließt

Das Herz-Jesu-Seniorenheim in Salzburg-Riedenburg wird im Juni geschlossen. Die 60 Bewohner werden auf städtische Seniorenwohnhäuser und in das Haus für Senioren des Diakoniewerkes übersiedelt. Die Bewohner haben erst am Donnerstag über die Pläne erfahren.

Das Seniorenwohnhaus müsse laut Geschäftsführung wegen des Fachkräftemangels und wegen baulicher Gründe seine Pforten schließen. Ein Umbau des Hauses sei erforderlich, dieser sei aber wegen der stark gestiegenen Baukosten laut Heimbetreibern nicht mehr finanzierbar. Die Bedingungen in den alten Gebäuden des Herz-Jesu-Heimes seien laut Geschäftsführung nicht mehr zeitgemäß, 40 Prozent der Zimmer haben weder Dusche noch WC. Das stelle laut Betreibern sowohl in der Pflege als auch in der Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner einen Aufwand dar.

60 Bewohner auf vier Häuser aufgeteilt

Die Bewohner werden in den kommenden Monaten auf die städtischen Seniorenhäuser Hellbrunn, Liefering, Taxham und in das Haus für Senioren des Diakoniewerkes in Salzburg-Aigen aufgeteilt. Auch das Personal soll in den Einrichtungen übernommen werden. „Nachdem die Bewohner von ihren vertrauten Mitarbeitern begleitet werden, sollte für sie ein guter Beginn möglich sein“, sagt Karin Donnerbauer vom Diakoniewerk Salzburg.

Stadt kündigt Verzögerungen bei Warteliste an

Die Warteliste bei den städtischen Seniorenheimen sei ohnehin schon lange, sagt Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ): „Hier wird es mit dem Wegfall des Heimes jetzt natürlich zu Verzögerungen kommen, aber ich bitte alle um Verständnis. Im Herz-Jesu-Heim sind die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Salzburg untergebracht und in so einem Fall können wir als Stadt nicht einfach sagen, das ist uns egal.“

Soziallandesrätin Martina Berthold (Grüne) betont, dass das Pflegesteuerungsteam monatlich die Entwicklungen in den Häusern genau beobachte: „Natürlich ist hier Wehmut dabei, wenn sich ein Haus, wie dieses, verändert.“

Standort soll weiter für soziale Zwecke genutzt werden

Vor 150 Jahren haben die barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul das Heim im Salzburger Stadtteil Riedenburg eröffnet, seitdem werden dort Menschen gepflegt. Auch nachdem die Heimbewohner ausgezogen sind, soll der Standort weiterhin für soziale Zwecke vorgesehen bleiben.

Falls das Grundstück zum Verkauf stehe, fordert SPÖ-Gemeinderätin Nicole Solarz von der Stadt Salzburg, dieses zu kaufen: „Wenn wir das Grundstück kaufen, können wir als Stadt darüber bestimmen, was mit dem Standort zukünftig passiert. Wenn wir es nicht kaufen, besteht die Gefahr, dass es ein Spekulationsobjekt wird.“