Karl Schnell
Mike Vogl
Mike Vogl
Politik

Schnell neuer Haslauer-Fan: „Nur der kann es“

Wilfried Haslauer sei der Einzige, dem er die Lösung aktueller Krisenprobleme zutraue. So begründet der Ex-FPÖ-Landesparteichef Karl Schnell seine Hilfe für Haslauer im Landtagswahlkampf. Der Arzt zog sich 2018 aus der Politik zurück. Er war früher erbitterter Kritiker Haslauers. Und die FPÖ nimmt Schnell nun ins Visier.

Über viele Jahre galt der Saalbacher Arzt Schnell auch als enger Vertrauter des früheren FPÖ-Bundesparteiobmannes Jörg Haider. In diesen Zeiten attackierte der Pinzgauer Arzt die Salzburger ÖVP immer wieder heftig.

Private Treffen im Vorfeld

Haslauer hat Schnell laut eigenen Angaben persönlich gefragt, ob er ihn nun als ÖVP-Spitzenkandidaten für die kommende Landtagswahl unterstützen wolle. Man sei nach wie vor nicht immer einer Meinung, betont Schnell, aber man tausche sich öfter aus und treffe sich: „Ich mache das nun gerne. Doktor Haslauer ist in diesen schwierigen Zeiten der Einzige, der die Dinge im Sinn der Salzburger Bevölkerung lösen kann.“

Heftige Kritik an seiner früheren FPÖ

Lösungskompetenz traut Schnell keiner anderen Partei zu, auch nicht den Freiheitlichen, seinen früheren Parteifreunden: „Die haben zwar Recht in vielen Dingen. Sie tragen ihre Werte stolz vor der Brust, aber sobald es um eigenen Nutzen geht, dann werfen sie in Sekundenschnelle alles über Bord.“

Schnell arbeitet seit Jahren wieder ausschließlich als Arzt im Glemmtal (Pinzgau). Als Unterstützer von Wilfried Haslauer habe er keine speziellen Rechte und Pflichten, betont der Ex-Politiker. 2018 trat er bei der letzten Landtagswahl schon gegen die FPÖ an – mit der eigenen „Liste Karl Schnell“.

CoV-Gelder: FPÖ kritisiert Schnell und Haslauer hart

Die ÖVP sei offenbar „am Rande des Nervenwegwerfens“, sagt der freiheitliche Landesparteisekretär Andreas Schöppl zur neuen Kooperation von Karl Schnell und Wilfried Haslauer. Er stellte Samstag dazu die Frage, wie viel Geld Schnell von Haslauer erhalten haben könnte? "Die Summe ist eine beachtliche“, so Schöppl: "Denn in den Jahren 2020 und 2021 habe der Glemmtaler allein bereits 217.486 Euro an Coronahilfen erhalten. Das ist also der Preis, um den Schnell alle früheren Werte über Bord wirft.“

Dazu habe Schnells Familie für den in ihrem Besitz befindlichen Glemmtalerhof in Saalbach 959.483 Euro an Corona-Förderungen „eingestreift“.

Unrechtmäßig und politisch willkürlich hätten Wilfried Haslauer und seine ÖVP auch der von Schnell gegründeten Liste im Jahr 2015 rund 950.000 Förderung zugesprochen. Das habe auch das damalige Verfassungsgerichtsurteil bestätigt, ergänzt Schöppl: "Die Summe wurde weder zurückbezahlt, noch zurückgefordert.“

Die Wähler hätten Schnell bei der Landtagswahl 2018 gezeigt, „wo echte Freiheitliche ihre Heimat haben“.