Bier
APA/Barbara Gindl
APA/Barbara Gindl
Politik

Bierpartei will bestehendes System stärken

Bei der Landtagswahl am 23. April könnte in einem Wahlbezirk auch die „Salzburger Bierpartei“ (SBP) auf dem Stimmzettel stehen – leut Eigendefinition eine kleine Gruppe von Künstlern und Freiberuflern. Sie wollen demokratische Grundkenntnisse stärken und das bestehende System verteidigen – gegen Protestparteien.

„Wir wollen vor allem Werbung dafür machen, wählen zu gehen, sich mit Politik zu beschäftigen und sich politisch zu engagieren.“ Dabei wolle man auch die allgemeine Proteststimmung und die Popularität einzelner Protestparteien in Frage stellen: „Wir sind überzeugt, eines der besten politischen Systeme der Welt zu haben, aber die Kenntnis, wie man es bedient, wie man sich einbringt, ist abhanden gekommen.“

Loblied auf das bestehende System

Zugleich sehe sich die Salzburger Bierpartei nicht als tagespolitische Fraktion. „Dazu fehlt das Know-how.“

Mit Bier als Getränk habe man nur so viel zu tun, als dass die zentralen Protagonisten der Partei gerne Bier trinken. „Es ist ein österreichische Volksgetränk, aber mit dem Zelebrieren des Bierkonsums haben wir nichts am Hut“, so Estrela, der in Salzburg etwa als Manager der österreichischen Song-Contest-Starter „The Makemakes“ und als Geschäftsführer der Stille Nacht GmbH im Jubiläumsjahr 2018 in Erscheinung getreten ist.

Noch keine genauen Personalpläne

Wer die SBP anführt, wollte er heute nicht sagen. Die derzeit erste Position auf der bei der Landeswahlbehörde eingereichten Liste erfülle nur „platzhalterische Gründe“. Die „Salzburger Bierpartei“ sei jedoch kein Spaß- oder Kunstprojekt und verfolge einen ernsthaften Anspruch. Als ein Ziel nannte Estrela heute die Verdoppelung der Schulstunden für das Fach politische Bildung. Zugleich räumte er ein, bei der Wahl „in Wirklichkeit“ keine Chance zu haben.

Rechtsstreit mit Bundes-Bierpartei?

Einer möglichen rechtlichen Auseinandersetzung mit der Bierpartei Österreich von Bundespräsidentschaftskandidat Dominik Wlazny alias Marco Pogo sieht er gelassen entgegen. Diese hatte am Mittwoch gegenüber der APA jeden Zusammenhang mit der Salzburger Partei von sich gewiesen und weitere Schritte angekündigt. Die Marke „Bierpartei“ bzw. der Verkehr der Marke seien geschützt. „Wir haben kein Interesse, jemals bundesweit aktiv zu werden und haben überhaupt nichts mit der Bierpartei Österreich zu tun“, sagte dazu Estrela.

Am Donnerstagnachmittag hat die Bierpartei in einer Aussendung erneut jede Verbindung zur „Salzburger Bierpartei“ zurückgewiesen und ihre angekündigten, rechtlichen Schritte konkretisiert. Es sei umgehend Klage auf Unterlassung wegen der Verletzung des Namensrechtes der Bierpartei gegen die „Salzburger Bierpartei (SBP)“ eingebracht sowie eine Einstweilige Verfügung beantragt worden, hieß es.