Kindergärtnerin (Elementarpädagogin) mit Kindern in Kindergarten
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Soziales

Gratis-Kindergarten: Kritik der Gemeinden

Ein Monat vor Beginn des Gratis-Kindergartens kritisieren der Salzburger Gemeindeverband, dass viele Fragen noch offen sind, vor allem bei der künftigen Abrechnung. Ab 1. April ist die Betreuung der Drei- bis Sechsjährigen in den Kindergärten gratis.

Die Kosten dafür – rund 13 Millionen Euro pro Jahr – übernimmt das Land Salzburg. Für 20 Stunden pro Woche ist die Betreuung der Drei- bis Sechsjährigen ab 1. April gratis. Das Land unterstützt hier monatlich mit 90 Euro pro Kind. Hochgerechnet auf das Jahr sind das 1.080 Euro.

Wie das aber in der Praxis von den Trägern der Kindergärten abgerechnet werden sollen, sei noch unklar, sagt der Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes, St.Johanns Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP). Bei öffentlichen Kindergärten sind unter anderem die Gemeinden Rechtsträger – diese würden sich vom zuständigen politischen Ressort alleingelassen fühlen, kritisiert Mitterer.

„Das kann man nicht mit einem Schnellschuss erledigen“

„So etwas kann man nicht mit einem Schnellschuss erledigen. Es geht da um 13 Millionen Euro, und so etwas kann man nicht in zwei Tagen regeln. Da verstehe ich das Ressort wirklich in keinster Weise.“

„Es muss zum Beispiel geklärt werden, wer jene zusätzlichen Stunden weiter bezahlt, die über die besagte 20 Stunden hinausgehen. Ich kann das doch als Bürgermeister nicht den Eltern halbstündlich vorschreiben. Und da bin ich seitens des Gemeindeverbandes wirklich mehr als verärgert“, sagt Mitterer.

Klambauer: „Kein Mehraufwand in der Abrechnung“

Gelassener sieht das die zuständige Landesrätin Andrea Klambauer von den NEOS: Es habe sehr wohl Gespräche mit den Trägern gegeben, ein Mehraufwand in der Abrechnung entstehe ihrer Meinung nach nicht.

Der Fördersatz von 90 Euro pro Kind und Monat werde vom jeweiligen Elternbeitrag abgezogen. Auch für die privaten Kindergärten hat das Land nun einen Fördersatz von 170 Euro pro Kind und Monat festgelegt – dieser falle höher aus, weil private Einrichtungen meist in fremden Gebäuden eingemietet seien, sagt Klambauer.