Spray Graffiti mit jungem Burschen, der Daumen nach oben zeigt
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Soziales

Jugend: Hauptsorge Stress, Zukunftssicht positiv

Salzburgs Jugendliche blicken großteils positiv in die Zukunft. Das ist das Fazit des aktuellen Jungendreportes 2022 vom Land Salzburg und dem Verein Akzente. Hauptsorge der Jugendlichen ist desmnach Stress bzw. Druck.

Bereits zum dritten Mal gibt es den Jugendreport in Salzburg. Mehr als 2.600 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren aus allen Bezirken nahmen an der Umfrage teil, sagt Doris Hiljuk von Jugendeinrichtung Akzente Salzburg: „Das markanteste Ergebnis aus der Jugendbefragung war einerseits, dass die Jugendlichen einen massiven Druck, Stress spüren – obwohl die Pandemie jetzt quasi vorbei ist und die Schule wieder neu gestartet ist, dass da so ein Druck- und Stressgefühl ist. Was aber positiv ist: Dass trotz dieses Stress-Drucks die Zukunftssicht positiv ist.“ Gründe für den positiven Blick seien die persönliche Einstellung, konkrete Zukunftspläne und Hoffung.

Neben Stress und Druck machten auch die steigenden Preise, der Klimawandel und der Krieg in der Ukraine den Jugendlichen Sorgen.

Salzburger Jugendreport 2022 vorgestellt

Die wichtigsten Werte seien hingegen in den letzten Jahren im Wesentlichen gleich geblieben, ergänzt Hiljuk: „Jugendliche brauchen einfach Freunde und Familie – das sieht man auch. Die geben ihnen Zuflucht, Rückhalt, die bauen sie auf. Sie brauchen Angebote in der Freizeit. Und sie wollen sich mitteilen können – das hören wir auch immer wieder im Jugendreport. Sie wollen sich beteiligen, sie wollen ihre Meinung sagen können.“

Zwei Drittel kennen sich bei Demokratie und Wahlen aus

Klares Interesse haben die Jugendlichen bei der Befragung auch für das Thema Demokratie gezeigt – schließlich wurden sie auch nach ihrem politische Interesse gefragt. Bei Demokratie und Wahlen kennen sich rund zwei Drittel aus.

Eine Mitarbeit in der Politik könnten sich aber nur wenige vorstellen, sagt Akzente-Geschäftsführer Alexander Mitter: „Es kann sich nur ein Drittel vorstellen, überhaupt einmal politisch tätig zu sein. Man muss da aber auch zwischen den Ebenen unterscheiden: Auf der Gemeindeebene ist es noch einfacher, weil man die persönliche Erfahrung hat und es einen auch persönlich betrifft, wenn es zum Beispiel Jugendräte in Gemeinden gibt, damit die Jugend auch gehört wird. Je höher die Ebene – Landesebene, Bund, EU sowieso –, desto weniger fühlen sie sich gehört.“

Klambauer: Anliegen werden ernst genommen

Die Sorgen, die die Jugendlichen im Jugendreport ausdrücken, würden ernstgeommen, betont Jugendlandesrätin Andrea Klambauer (NEOS): „Wir haben beispielsweise mit dem Thema der psychischen Gesundheit begonnen. Das wird jetzt gerade ausgerollt. Die ersten Seminare sind hier schon absolviert, weil das ein ganz wichtiges Thema der jungen Menschen im letzten Jahr war. Wir haben auch mit dem Programm der Mediennutzung begonnen – denn die Jugendlichen selbst sehen, dass sie da mehr wollen und brauchen.“

Ein gutes Zeugnis stellen die Jugendlichen ihren Heimatgemeinden aus – mehr als zwei Drittel fühlt sich dort wohl. Von den Gemeinden wünschen sie sich mehr Freizeiteinrichtungen, besser öffentliche Verkehrsmittel und auch mehr Mitsprache.