Schüler einer Mittelschule bastelt in Werkraum mit Plastikflaschen
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Bildung

Müllverwertung in Mittelschul-Projekt

Die Schüler die Mittelschule Eugendorf (Flachgau) haben sich in den letzten Tagen mit den Hinterlassenschaften unserer Gesellschaft beschäftigt. In zahlreichen Arbeitsgruppen haben die Zehn- bis 14-Jährigen auf verschiedene Arten den Abfall anderer weiterverarbeitet.

Die Schüler holten sich die Schülerinnen und Schüler vom örtlichen Wirtschaftshof Abfall, um etwas daraus zu machen: Plastikflaschen, Dosen oder zum Beispiel auch Altpapier. Aus dem alten Papier und Karton wurden zum Beispiel im Werkraum Brücken gebaut, schildert der 13-jährige Paul Gollackner: „Die Lehrer haben uns gezeigt, wie wir das machen können – zum Beispiel die Falttechnik. Dann haben wir einfach drauflos gebaut.“

Aber auch Textilien, die eigentlich im Müll landen, bekamen bei den Projekttagen ein zweites Leben: „Man kann ganz viel daraus machen: Geldtascherl, Brillenetuis“, erzählt die zwölfjährige Ida Hensel. „Ich habe zum Beispiel aus Jeans eine Mütze gemacht. Man kann ganz viel machen. Wenn man’s gut näht und gut macht, kann man’s natürlich tragen.“

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Schülerinnen einer Mittelschule mit Musikinstrument aus Plastikflaschen
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Aus den Abfällen wurden zum Beispiel Musikinstrumente gemacht
Schüler einer Mittelschule mit Papierbrücke
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Auch Brücken aus Altpapier wurden gebastelt
Schüler einer Mittelschule  kochen an Herd ein – mit Lehrer
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Weggeworfene Lebensmittel aus dem Supermarkt wurden eingekocht
Marmeladengläser mit eingekochter Marmelade in Küche
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unter anderem zu Marmeladen
Schülerinnen einer Mittelschule mit Werklehrerin und Stoffen
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Aus entsorgtem Gewand wurden neue Stücke genäht
Schüler in Feuerwehruniform fehrt in Stapel von Plastikkübeln
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Und auch der Spaß kam nicht zu kurz – wie hier mit aufgestapelten Milchkübeln

Weggeworfene Lebensmittel aus Supermärkten verwertet

Ein Workshop befasste sich mit dem Thema Lebensmittel. Dafür spendeten Supermärkte Ware, die nicht mehr verkauft werden kann. Sieben Einkaufswagen voll wurden von den Schülerinnen und Schülern verarbeitet: „Wir haben eine große Menge abgeholt – das war aber nur ein kleiner Teil von dem, was sie weggeschmissen haben. Das erschreckt mich schon ziemlich“, sagte die zwölfjärhieg Veronika Greisberger. Zum Beispiel Marmeladen wurden aus den Früchten gekocht.

Alle Schülerinnen und Schüler machten mit

Für das Müllprojekt konnte sich jeder der knapp 200 Schülerinnen und Schüler für einen von 14 Workshops entscheiden. Diese wurden klassen- und altersübergreifend durchgeführt: „Ich glaube, dass es ganz, ganz wichtig ist, dass alle Schüler daran arbeiten“, sagte Projektleiterin Edith Kollmann. „Ich finde auch das Tolle, dass man die Klassen auch mischt – von der ersten bis zur vierten Klasse sind sie wirklich in den Projekten. Da profitiert jeder – der Kleine vom Großen und umgekehrt.“

Für Direktorin Maria Rehrl ist es „einfach einmal ein anderes Unterrichten. Ich bin eine Freundin von Modulen: Nicht immer muss der starre Lehrplan durchgeführt werden, sondern es ist schön, wenn man Interessensthemen hat und man sich einmal vertiefen kann.“

Müllprojekt an Schule in Eugendorf

„Ich schau schon, dass ich Müll vermeide“

Das Projekt rund um den Müll schien bei den Schülern im wahrsten Sinne des Wortes Anklang zu finden – so wurden auch Musikinstrumente aus dem Abfall gebastelt: „Man schaut auf jeden Fall: Kann ich noch was draus machen? Ich schau schon, dass ich Müll vermeide“, sagte die zwölfjährige Viktoria Lettner.

Und auch der Spaß kam bei den Projekttagen in Eugendorf nicht zu kurz: So wurde im Turnsaal eine Wand aus alten Milchkübeln aufgetürmt und danach niedergefahren.