HNO-Untersuchung
APA/HELMUT FOHRINGER
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Chronik

Scharlach und Angina im Vormarsch

Salzburgs Kinderärzte beobachten einen massiven Anstieg von Scharlach- und Angina-Erkrankungen in den vergangenen Wochen. Kinderärzte sprechen von fünf Mal so vielen Fällen wie sonst. Dabei fehlen in den Apotheken immer noch Antibiotika für Kinder.

Es geht rund in Salzburgs Kinderarzt-Praxen, und das schon seit Monaten – zuerst war es die Grippe und das hartnäckige RS-Virus, jetzt vermehrt Windpocken und ganz besonders Angina und Scharlach. Das beobachtet auch Kinderarzt Holger Förster, Fachgruppenobmann in der Salzburger Ärztekammer.

„Massiv auffällig sind in den vergangenen Wochen Infektionen mit Streptokokken, das heißt lokal begrenzte Angina mit Halsschmerzen, die durch Bakterien verursacht werden und in Verbindung mit einem Ausschlag auch Scharlach genannt werden. Sie treten derzeit fünf Mal häufiger auf als sonst um diese Zeit üblich.“

Eklatanter Mangel an Antibiotika für Kinder

Um Folgeerkrankungen an Herz, Nieren und Gelenken nach einer Scharlach-oder Angina-Erkrankung zu vermeiden, müssen Kinder Antibiotika nehmen, mahnt Förster. „Da haben wir das große Problem, dass derzeit ein Mangel an entsprechenden Kindersäften besteht, wo wir praktisch täglich mit den Apotheken in Verbindung stehen, um noch entsprechende Medikamente für die Kinder aufzutreiben.“

Die vielen Kinderkrankheiten im Augenblick sind für Holger Förster eine Nachwirkung der CoV-Pandemie. Vor allem durch die Isolation in den Lockdowns konnten Kinder laut Förster weniger Abwehrkräfte bilden.