Drohne
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Spionagedrohnen oder Spielzeuge über Militär-Anlagen?

Über der Strub-Kaserne und den Schießplätzen der Deutschen Bundeswehr in Bischofswiesen (Bayern) werden seit Wochen Drohnen gesichtet. Von ihren Piloten fehlt bisher jede Spur. Die Polizei warnt davor, das Flugverbot über militärischen Einrichtungen zu missachten.

Seit einigen Wochen beobachten die bayerische Polizei und Bundeswehr immer wieder Drohnen über militärischen Anlagen. Vor allem die Strub-Kaserne in Bischofswiesen und die zwei Militärschießstände am Silberg und Böcklweiher sind dabei Ziel bislang unbekannter Drohnenpiloten.

Ob es sich um gezielte Spionage oder fehlgeleitete Spielzeug-Flüge handelt, ist vom Boden aus nicht zu erkennen. Auch sind die Drohnenpiloten schwer zu fassen, zu groß ist die Reichweite ihrer kleinen Fluggeräte.

Software sollte Flüge über Sperrgebiet unterbinden

Warum die Drohnen die militärischen Anlagen überhaupt überfliegen können, muss die Polizei erst klären. Schließlich ist die Steuerungssoftware so programmiert, dass Flüge durch sämtliche Sperrgebiete nicht ohne weiteres möglich sind und jeweils spezieller Freischaltung bedürfen.

Das Interesse an der Deutschen Bundeswehr jedenfalls wächst, so kommen auch Spaziergänger den Militäranlagen im Berchtesgadener Land immer wieder verboten nahe. Alle Anlagen seien aber eingezäunt oder mit deutlich sichtbaren Verbotsschildern markiert, betonen die Behörden. Dem Militär gehe es dabei weniger um die Spionageabwehr, als darum Passanten und Soldaten vor möglichen Unfällen mit Munition zu schützen, betont die bayerische Polizei.

Drohne im Flug
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Onlinekarten in der Drohnensteuerungssoftware sollten Flüge durch Sperrgebiete unmöglich machen

„Deutschlands modernste Schießanlage“

Der Neubau der Schießstände in Bischofswiesen wird von Medien als „Deutschlands modernste Schießanlage“ bezeichnet. Die Anlage sei unter anderem besonders geeignet für Schießübungen mit Maschinengewehren und Pistolen. 2019 haben die Bauarbeiten begonnen und sollen 2024 abgeschlossen sein. Die Bundesrepublik Deutschland investiert knapp 27 Millionen Euro in die moderne Schießanlage zur Einsatzausbildung der Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232, berichtet der Berchtesgadener Anzeiger.

Keine Drohnenaktivitäten über Bundesheeranlagen

In Salzburg sind bislang keine Drohnenflüge über Anlagen des Militärs beobachtet worden, melden Polizei und Bundesheer.