Der Europa-League-Schlager Salzburg gegen AS Roma am Donnerstag hat ein Nachspiel. Ein körperlich beeinträchtigter Roma-Fan wirft der Polizei vor, ihn nach dem Spiel geschlagen zu haben. Der 60-Jährige und sein Anwalt haben eine Anzeige angekündigt. Die Polizei betont, der Einsatz sei völlig korrekt abgelaufen.
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Chronik

Roma-Fan bezichtigt Polizei der illegalen Gewalt

Der Europa-League-Schlager Salzburg gegen AS Roma am Donnerstag hat ein Nachspiel. Ein körperlich beeinträchtigter Roma-Fan wirft der Polizei vor, ihn nach dem Spiel geschlagen zu haben. Der 60-Jährige und sein Anwalt haben eine Anzeige angekündigt. Die Polizei betont, der Einsatz sei völlig korrekt abgelaufen.

Während des Spiels war die Fußballwelt noch in Ordnung und gewaltfrei. Möglicherweise hat das 1 : 0 für Salzburg aber die Emotionen entfesselt. Nach dem Spiel soll der behinderte Roma-Fan die Nerven verloren haben, sagt Hans Wolfgruber, Sprecher der Salzburger Polizei: „Er wurde im Zuge einer Amtshandlung festgenommen, als er versucht hat, mit Krücken auf die Kollegen loszugehen. Die haben dort einen Shuttle-Bus abgeschirmt."

Sohn soll Polizei attackiert haben

In den italienischen Medien inklusive der sozialen Medien im Web stellt sich der Vorfall anders dar. Die Fans sollen von der Polizei angegriffen worden sein, im Mittelpunkt der Römer und sein 16-jähriger Sohn. Wolfgruber sagt dazu: „Wahrscheinlich aus der subjektiven Beurteilung wollte er ihm zu Hilfe eilen – wie auch immer. Dieser 16-Jährige, der sich in die Amtshandlung eingemischt hat, wurde in weiterer Folge auch festgenommen, weil er aggressiv auf die Polizei losgegangen ist und dabei sogar einen Kollegen an der Hand verletzt hat."

Und während der italienische Roma-Fan die Polizei anzeigen will, hat diese ihrerseits eine Anzeige erstattet – wegen Körperverletzung und wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt.

Interne Bewertung des Einsatzes läuft

Intern läuft auch eine eigene Bewertung des Einsatzes, so Sprecher Wolfgruber: „Die Videoaufzeichnungen der Polizei werden genauso ausgewertet wie die im Netz kursierenden Videos. Das wird dann abgeglichen und als Beweismittel diesem Verfahren zugefügt. Unserer Ersterkenntnis nach ist polizeilich an diesem Einsatz nichts schiefgelaufen."

Der Fall beschäftigt inzwischen auch das italienische Konsulat in Salzburg, zudem hat die italienische Botschaft in Wien einen Bericht angefordert.