Grenze Walserberg
ORF/Kern
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chronik

Doppelt so viele Migranten illegal unterwegs

Die Deutsche Bundespolizei in Freilassing hat im vergangenen Jahr mehr als doppelt so viele illegale Einreisen von Migranten verzeichnet als 2021. Auch die Zahl der Schleusungen – von Salzburger Seite her – sei deutlich gestiegen. Die meisten Fälle betreffen Afghanen, Syrer und Türken.

Jede neunte illegale Einreise in Bayern sei an der Grenze zu Salzburg registriert worden, sagen deutsche Fahnder. Mehr als 11.000 Verstöße wurden dabei beim Grenzübergang Freilassing festgestellt, das sind mehr als ein Drittel der bayernweiten Delikte. Mehr als zwei Drittel der Migranten nutzten vergangenes Jahr die Eisenbahn, um von Salzburg nach Deutschland zu kommen. An zweiter Stelle folgen Busse, Lkw und Autos. Immerhin rund 840 Personen versuchten zu Fuß den illegalen Grenzübertritt von Salzburg in Richtung Bayern.

80 Prozent wieder zurückgeschickt

Insgesamt verzeichnet die deutsche Bundespolizei 96 verschiedene Herkunftsländer der Migranten. Die Mehrzahl stammt aus Afghanistan, Syrien und der Türkei. Viele unerlaubte Einreisen habe man durch Kontrollen auch verhindern können. Unterm Strich hätten knapp 80 Prozent das deutsche Territorium wieder verlassen müssen, so die Behörden.

450 Schleuser geschnappt

Mit rund 30 Prozent stieg außerdem auch die Zahl der aufgegriffenen Schleuser. Knapp 450 habe man festnehmen können. Die Beamten landeten im Zuge der Grenzkontrollen im Jahr 2022 auch noch rund 4.900 Fahndungstreffer und vollstreckten in dem Zusammenhang mehr als 800 Haftbefehle. Wegen dieser Zahlen scheint ein Ende der in Salzburg ungeliebten deutschen Grenzkontrollen in naher Zukunft wohl eher ausgeschlossen zu sein.

Zurückgewiesene nun in Österreich?

Nicht bekannt ist bisher, wo die von Deutschland zurückgewiesenen Migranten nun sind, und ob sie sich in Österreich oder anderswo aufhalten, um unter dem vieldiskutierten Stichwort „Asyl“ dauerhaft in Mitteleuropa bleiben zu können. Es gibt dazu bisher auch keine zu den deutschen Daten passenden Angaben über die gemeinsame Staatsgrenze aus dem Innenministerium in Wien.