Dachs
Pixabay/Beeki
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Gericht

Gemeinnützige Arbeit nach Tierquälerei

In Tierschutz- oder Tierpflegevereinen müssen jener Soldat und jener Jäger arbeiten, denen vorgeworfen worden ist, einen Dachs gequält zu haben. Wenn sie 120 Stunden absolviert haben, wird das Verfahren eingestellt, entschied die Richterin. Der Staatsanwaltschaft ist das zu milde.

Vor Gericht haben der Soldat und der Jäger zuerst abgestritten, Tierquäler zu sein. Sie sagen, der Dachs in der zweieinhalb Meter tiefen, betonierten Grube sei verletzt gewesen. Nach sieben Schüssen habe er sich nicht mehr bewegt, der Jäger habe gesagt, er sei tot. Doch das Tier lebte noch sieben Stunden weiter, bevor es der Soldat mit einer Eisenstange erschlug.

Richterin macht Angebot

Aber wenn beide Beschuldigte doch Verantwortung für ihr Tun übernehmen, könnte man auf ein langes, teures Gerichtsverfahren mit vielen Zeugen und drohenden Vorstrafen verzichten, macht die Richterin ein Angebot. Damit würde es auch keine dienst- oder für den Jäger waffenrechtlichen Konsequenzen geben. Dieses Diversion genannte Vorgehen kann bei geringeren Delikten angewendet werden. Nach einigem Überlegen willigten der Soldat und der Jäger ein.

Sie hätten es nicht mit Absicht getan, es tue ihnen leid. Jeweils 120 Stunden gemeinnützige Arbeit in einer Tierschutz- oder Tierpflegeeinrichtung plus jeweils 100 Euro Zahlung ordnet die Richterin an, dann werde das Verfahren wegen Tierquälerei eingestellt. Doch dem zuständigen Staatsanwalt ist das zu milde, er hat Beschwerde angekündigt. Wenn er damit Erfolg hat, drohen den beiden Pongauern wieder bis zu zwei Jahre Gefängnis.

Vorfall ereignete sich in der Krobatin-Kaserne

Der Dachs war in einen Graben der Hindernisbahn in der Krobatin-Kaserne in St. Johann (Pongau) gefallen. Eigentlich hätte ihm der angeklagte Soldat ein Brett oder Ähnliches hineinlegen sollen, damit das Tier aus eigener Kraft wieder herauskommt. Stattdessen hat der 57-Jährige den Jäger angefordert und mit ihm gemeinsam mindestens siebenmal auf den Dachs geschossen, so die Vorwürfe. Mehr dazu in Prozess nach Dachsquälerei in Kaserne (salzburg.ORF.at).