Immer mehr Menschen leiden an chronischen Wunden, defektem Gewebe, das kaum oder nicht verheilt. Bundesweit sind es laut Experten mehr als 250.000. Die professionelle Betreuung heißt „Wund-Management“. Und Experten sagen, Krankenversicherungen würden die Probleme vernachlässigen.  Sie sollten sich beteiligen – um hohe Folgekosten zu vermeiden.
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Gesundheit

Immer mehr brauchen dauerhafte Wundversorgung

Immer mehr Menschen leiden an chronischen Wunden, defektem Gewebe, das kaum oder nicht verheilt. Bundesweit sind es laut Experten mehr als 250.000. Die professionelle Betreuung heißt „Wund-Management“. Und Experten sagen, Krankenversicherungen würden die Probleme vernachlässigen.

Karoline Kinsky betreut als selbständige Krankenpflegerin und die Patientin auf deren Bauernhof im Flachgau. Verformungen am Fuß und eine schlechte Durchblutung haben dazu geführt, dass die Frau ständig offene Füße hat: „Das habe ich jetzt schon zwei Jahre. So lange kämpfe ich schon. Es tut oft sehr weh.“

Wundmanagement erfordert vor allem viel Zeit – auch die der Angehörigen, sagt der Ehemann der Patientin: „Wir machen täglich zwei Mal einen frischen Druckverband. Es muss auch ein Schmerzgel zum Einsatz kommen.“

Kasse zahlt nur zwölf von 75 Euro

Unterstützung kommt dann durch mobile Wundmanagerinnen – wie Karoline Kinsky: „Wir haben einen großen Pflegeauftrag und leider nicht sehr viel Personal. Es ist ein Zeitfaktor.“

Und man muss sich diese Hilfe leisten können. 75 Euro kostet im Schnitt eine Versorgungsstunde. Bei Hausbesuchen zahlt die Gesundheitskasse etwa zwölf Euro dazu.

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Immer mehr Menschen leiden an chronischen Wunden, defektem Gewebe, das kaum oder nicht verheilt. Bundesweit sind es laut Experten mehr als 250.000. Die professionelle Betreuung heißt „Wund-Management“. Und Experten sagen, Krankenversicherungen würden die Probleme vernachlässigen.  Sie sollten sich beteiligen – um hohe Folgekosten zu vermeiden.
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Immer mehr Menschen leiden an chronischen Wunden, defektem Gewebe, das kaum oder nicht verheilt. Bundesweit sind es laut Experten mehr als 250.000. Die professionelle Betreuung heißt „Wund-Management“. Und Experten sagen, Krankenversicherungen würden die Probleme vernachlässigen.  Sie sollten sich beteiligen – um hohe Folgekosten zu vermeiden.
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Immer mehr Menschen leiden an chronischen Wunden, defektem Gewebe, das kaum oder nicht verheilt. Bundesweit sind es laut Experten mehr als 250.000. Die professionelle Betreuung heißt „Wund-Management“. Und Experten sagen, Krankenversicherungen würden die Probleme vernachlässigen.  Sie sollten sich beteiligen – um hohe Folgekosten zu vermeiden.
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Patient kämpft seit 13 Jahren

Weiterer Patient von Kinsky ist der Diabetiker Robert. Die Kombination aus Zuckerkrankheit und schlechter Durchblutung führte bei ihm dazu, dass er seit vielen Jahren offene Wunden hat: „Jeden zweiten Tag mindestens schaut meine Frau nach, ob alles passt. Oder ob ich neuen Verband brauche. Ich hoffe, dass nach 13 Jahren bald Schluss ist. So lange kämpfe ich schon um meine Füße.“

Expertinnen vermissen Forschung

Es gebe sehr viele Leidensgeschichten, sagt Wundmanagerin Kinsky. Dennoch werde das Thema von Politik, Sozialversicherungen und Medien vernachlässigt: „Es gibt keine konkrete Forschung, wie viele Patienten und welche Krankheitsbilder es genau gibt.“

Dazu komme, dass es für Therapien keine geregelte Bezahlung durch die Sozialversicherungen gebe, betont die Wundmanagerin Andrijana Bigava vom Netzwerk „wundlos glücklich“. Es sei eine reine Privatleistung und von den Patienten selbst zu bezahlen: „Wir wünschen uns, dass sich die Versicherer da beteiligen.“

„Gute Versorgung verhindert Folgekosten“

Durch professionelle Versorgung ließen sich hohe Folgekosten vermeiden, sagen die Expertinnen. Es geht dabei auch um teure Patiententransporte in Krankenhäuser und aufwändige Reha-Aufenthalte, wenn Gliedmaßen wegen schlecht versorgter Wunden amputiert werden müssen.