Auf der Gnadenalm bei Untertauern (Pongau) gibt es zu wenig Parkplätze, weil so viele Winterurlauber die schöne Landschaft genießen wollen. Grundbesitzer und Hüttenbetreiber wollen mehr Möglichkeiten, scheitern jedoch bisher an der Landesumweltanwaltschaft. Diese legte ein Veto ein, es handle sich um Landschaftsschutzgebiet.
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Gnadenalm: Streit um mehr Parkplätze

Auf der Gnadenalm bei Untertauern (Pongau) gibt es zu wenig Parkplätze, weil so viele Winterurlauber die schöne Landschaft genießen wollen. Grundbesitzer und Hüttenbetreiber wollen mehr Möglichkeiten, scheitern jedoch bisher an der Landesumweltanwaltschaft. Diese legte ein Veto ein, es handle sich um Landschaftsschutzgebiet.

Die Gnadenalm bei Untertauern ist besonders bei Spaziergängern, Langläufern und Tourengehern beliebt. An Ferientagen und Wochenenden kommt es deshalb oft zu einem Chaos wegen der die verzweifelten Suche nach Parkplätzen, sagt Johann Habersatter, Bürgermeister Untertauern (ÖVP): „Die Autos parken hier überall herum – auch in Richtung der hinteren Gnadenalm in den Wiesen links und rechts. Seit 13 bis 14 Jahren kämpfe ich schon für den zusätzlichen Parkplatz."

Veto der Landesumweltanwältin

80 zusätzliche Parkplätze wurden bisher von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft St. Johann genehmigt. Die Landesumweltanwaltschaft hat diesen Beschluss nun beeinsprucht. Denn der Parkplatz solle auf einer Grünfläche in einem so genannten „Landschaftsschutzgebiet“ entstehen. Landesumweltanwältin Gishild Schaufler sagt, es gehe um wichtige Lebensräume: „Einerseits ist das Gebiet wichtig für die Erholung des Menschen, aber eben auch für den Erhalt der Arten. Wir haben eben ein sensibles Gebiet.“

Kritik an dem Einspruch

Bürgermeister Habersatter entgegnet, für die Landesumweltanwaltschaft sei „alles sensibel“. Auch bei den Besuchern gibt es dazu verschiedene Ansichten – pro und contra zusätzliche Parkplätze.

Eine Kompromisslösung wie ein neuer Shuttlebus oder eine Erweiterung bestehender Parkplätze seien in der Praxis nicht durchführbar, heißt es vom Bürgermeister. Auch strengere Parkplatzkontrollen möchte er nicht: „Wir leben vom Tourismus, und wir wollen die Gäste da haben und nicht so streng behandeln, dass sie nicht mehr kommen."

Umweltanwältin Schaufler sagt, es könne nicht die Lösung sein, dass man das Schutzgebiet mit Parkplatzflächen versiegelt.

Verwaltungsgericht hat letztes Wort

Die Fronten sind also weiter verhärtet. Die Entscheidung liegt nun beim Landesverwaltungsgericht.