Komet
Vega Sternwarte/Rochus Hess
Vega Sternwarte/Rochus Hess
Wissenschaft

Komet lässt Flachgau staunen

Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit jagt ein Komet an der Erde vorbei, in nur zwei Lichtminuten Entfernung – und der halbe Flachgau pilgert deshalb zum Zuschauen auf den Haunsberg (Flachgau). Auf der Vega Sternwarte im Flachgau sorgt er Abend für Abend für Staunen.

Der blau-grünlich schimmernde Komet hat nur einen guten Kilometer Durchmesser und zieht seit vielen Jahrtausenden seine Bahnen in unserem Sonnensystem. Mittlerweile ist er der Erde sehr nahe und lockt auf die Vega Sternwarte. Abends pilgern unzählige Astro-Interessierte auf das Plateau des Observatoriums und nutzen die Chance in der klaren und eisigen Nacht – bei geöffneter Kuppel – durch das riesige Spiegel-Teleskop schauen zu können.

Sternwarte
ORF
Kuppel des Observatoriums am Haunsberg

Der Komet ist dort deutlich zu erkennen. Noch, denn er entfernt sich langsam aber doch wieder von der Erde. Was für den einen als Glücksbringer – ähnlich wie Sternschnuppen gilt – war im Mittelalter noch Unglücksbote. „In Afrika bei den Massai etwa galten Kometen als Vorboten für Hungersnöte. Bei den Zulu waren es Vorboten für Krieg und selbst Martin Luther hat gesagt ‚Kometen sind eine Störung der göttlichen Ordnung,‘“ sagt Astronom und Astrofotograf Wolfgang Krispler.

Kometen galten früher als Unglücksboten

Mittlerweile hat sich die Ansicht aber geändert, erklärt der Leiter der Vega Sternwarte, Helmut Windhager: „Mittlerweile weiß man, Kometen haben das Leben gebracht. Wasser und Leben ist mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit durch Kometen auf die Erde gekommen ist. Dass dieses Wasser auch auf andere Planeten gebracht worden sein könnte. Das heißt, es ist nicht ausgeschlossen, dass unser Komet woanders auch noch gefruchtet hat.“

Fotostrecke mit 3 Bildern

Nebel
Vega Sternwarte/Rochus Hess
Nebel
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Komet
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Und gefruchtet hat auch ein Schnappschuss: Astro-Fotograf Rochus Hess ist es zum dritten Mal gelungen einen von Forschern entdeckten planetarischen Nebel sichtbar zu machen. Dieses Mal ist er zwar klein und in der Form einer Perle, aber die Freude ist dennoch groß.

„Ich habe da wirklich sozusagen häppchenweise gesammelt. Ich habe drei Sommer lang gebraucht, bis zumindest vier bis fünf Stunden Belichtungszeit zusammen waren. Wenn dann das Bild fertig ist, dann ist das aber der Lohn für die ganze Anstrengung: Man kann der Welt ein Bild davon zeigen, wie dieser planetarische Nebel aussieht“, sagt Astrofotograf Rochus Hess.

Die drei planetarischen Nebel sind für die Menschheit also astrofotografisch zu sehen. Der aktuelle der Erde sehr nahe Komet ist via Teleskop noch ein paar Tage zu erkennen. Dann erst wieder in etwa 50.000 Jahren.