Bereits einfache Skistürze oder Fahrten auf alten Sesselliften können die Notrufautomatik auslösen. Betroffen sind die neuesten Generation iPhones 14 und 14 Pro, sowie Apple-Watches der Series 8. Diese Geräte setzen bei harten oder ruckartigen Bewegungen automatisch einen Notruf ab.
Aufgrund der aktuellen Hochsaison in den Skigebieten langen so 20 bis 30 solcher Notrufe pro Tag in der Landesleitzentrale der Salzburger Polizei ein. Die Beamten hören dabei zunächst eine automatische Nachricht, schildert Polizeisprecherin Nina Laubichler: „Dabei wird darauf hingewiesen, dass der Besitzer des Gerätes einen Autounfall hat und die Koordinaten werden bekanntgegeben.“
Leitstelle klärt die meisten Fehlalarme durch Rückrufe
In den meisten Fällen handelt es sich um Fehlalarme. So könne bereits ein Fahrsicherheitstraining mit dem Auto oder ein einfacher Sturz beim Skifahren die Automatik auslösen. Auch der Einstieg in einen alten Sessellift, der ohne Bremsung in die Kniekehlen der Skifahrer fährt, hat bereits den Notruf ausgelöst, ergänzt Laubichler.
In den meisten Fällen lasse sich der Fehlalarm durch einen Rückruf der Leitstelle klären, heißt es bei der Polizei. Wer den allerdings auch nicht bemerkt, weil das Smartphone im Rucksack steckt, der löse einen vollen Polizeieinsatz aus. Der ist derzeit zwar noch kostenlos. Die Exekutive lässt aber bereits rechtlich prüfen, ob sie die Kosten dafür verrechnen kann.
Automatik hat bereits zwei echte Notfälle gemeldet
Die automatischen Notfall-Anrufe werden erst nach einem Fünf-Sekunden-Countdown gestartet, bei dem das Gerät auch laut piept und vibriert. Das würden viele Skitouristen aber nicht bemerken, weil das Smartphone meist in einer Tasche stecke, heißt es.
In zwei Fällen haben die automatischen Notrufe von Apple-Geräten aber bereits echte Unfälle gemeldet, sagt Laubichler: Einmal einen Autolenker, der in einen Graben gefahren ist, und einen Arbeiter auf einer Baustelle, der von einer Leiter gefallen ist und sich verletzt hat.
Softwareupdate dürfte Problem entschärfen
Apple dürfte sich des Problems bewusst sein und hat diese Woche bereits ein Softwareupdate für die betroffenen Geräte veröffentlicht, bei dem die Notfall-Automatik verbessert worden sein soll.