Wenn man nicht sicher ist, ob ein Vogel gleich wegfliegt oder man sich zweimal versichern muss, dass ein Fuchs nicht vielleicht doch atmet – dann ist die Tierpräparation vollends gelungen. „Als Juror guckt man zuerst auf das gesamte Tier, auf die Komposition. Das heißt, wirkt es echt? Sieht das irgendwie lebendig aus? Wie ist die Haut, das Gefieder bearbeitet? Sind die Federn alle an den Stellen an denen sie bei einem lebenden Vogel sein würden?“ sagt dazu Juror Matthias Feuersenger aus Mannheim (Deutschland).
Tierpräparatoren aus mehr als 30 europäischen Ländern stellen sich in Salzburg diesem Wettbewerb. „Wir haben 100 Punkte und ziehen davon ab, was wir als Fehler ansehen“, sagt Feuersenger.
Fotostrecke mit 11 Bildern
Tierwohl und Umweltverträglichkeit im Vordergrund
Dabei geht es um weit mehr als nur täuschend echte Tierpräparate – Stichwort Tierwohl und Umweltschutz, denn die Branche muss auch Kritikern die Stirn bieten: „Es gibt viele Stoffe mit denen Präparatoren arbeiten, die auch gesundheitsschädlich sind bzw. Mikroplastik hervorrufen und auch hier gilt es, darauf zu achten, dass man die Freisetzung von umweltschädlichen Produkten möglichst verhindert“, sagt Tierpräparatorin Nadine Taschler.
Weltweit sind 40.000 Tierarten derzeit vom Aussterben bedroht. Die Tierpräparatoren sammelnd daher auch bei der Europameisterschaft Geld, das wiederum Naturparks, Museen und Zoos zugute kommt: „Wenn Tiere in Gefangenschaft sterben, dann können wir diese in hoher Qualität präparieren und an die Zoos zurückgeben. Mithilfe dieser Präparate lernen Kinder etwas über die Natur und über die Situation, in der wir uns befinden“, sagt dazu EM-Organisator Carsten Skakkebaek.
200 Tierpräparate bis Sonntag in Salzburg zu sehen
Von Donnerstag bis Sonntag sind die gut 200 Tierpräparate der Teilnehmer an der Europameisterschaft in der Halle 2 im Salzburger Messezentrum zu sehen.