Elektronisches Armband
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Politik

SPÖ: Digitaler Schutz gegen Gewalttäter gefordert

Bei häuslicher Gewalt sollen Täter künftig verpflichtet werden, digitale Armbänder analog zu Fußfesseln zu tragen, das verlangt jetzt Salzburgs Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) von der Bundesregierung. So sollen automatisch Notrufe gesendet werden, falls amtlich verhängte Betretungsverbote verletzt werden.

Zwar sei der rechtliche Schutz von häuslicher Gewalt betroffener Frauen in Österreich durch zahlreiche Maßnahmen geregelt, die gerichtlichen Anordnungen werden von Gewalttätern jedoch häufig einfach ignoriert. In solchen Situationen müsse der Staat helfen, fordert Hagenauer, denn der psychische Druck der auf Frauen von Gewalttätern laste, sei enorm groß.

„Armband wie elektronische Fußfessel“

So hätten im Land Salzburg im Vorjahr 118 Männer ein solches digitales Armband tragen müssen, sagt Hagenauer. Derzeit müssen Gewaltbetroffene selbst die Polizei rufen und das sei eine unnötige Hürde, ergänzt die Gleichbehandlungsbeauftragte der Stadt Salzburg, Alexandra Schmidt.

Zusammenwirken unterschiedlicher Maßnahmen nötig

„Es kann nicht sein, dass die Verantwortung bei den Frauen liegt, die Polizei zu rufen, wenn der Typ vor der Tür steht. Wir haben in anderen Rechtsbereichen auch eine elektronische Fußfessel. Ich glaube das Zusammenwirken vieler verschiedener Maßnahmen macht den Erfolg und die Verbesserung der Situation aus“, sagt Schmidt. Umsetzen müsste diesen Vorschlag allerdings die Bundesregierung, denn ein Alleingang der Stadt sei rechtlich nicht möglich.

SPÖ: Digitaler Schutz gegen Gewalttäter

Mediatorin Thaler-Haag zu Gewalt gegen Frauen

Birgit Thaler-Haag, die frühere Chefin der Salzburger Frauenhäuser, kommentiert unter anderem den Vorschlag der Salzburger Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ), Gewalttätern elektronische Armbänder vorzuschreiben.