Fair trade Kaffee
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Wirtschaft

Fair gehandelte Waren weniger gefragt

Preissteigerungen von bis zu 120 Prozent bei gerecht gehandelten Produkten („Fair Trade“) lassen laut Experten diesen Markt stagnieren oder sogar schrumpfen. Vor genau 30 Jahren wurde das entsprechende Siegel eingeführt. Seither wuchsen Umsätze ständig. Damit ist nun Schluss.

„Fair Trade“ soll neben einem gerechten Handel auch für transparente Lieferketten sorgen. Das Zertifikat findet man seit 30 Jahren immer häufiger auf Bananen, Schokolade oder Kaffee. 86 Prozent der Salzburger geben laut einer Studie an, dass sie gelegentlich solche Produkte kaufen. Laut Schätzungen betrug der jährliche Umsatz bisher knapp 500 Millionen Euro in Österreich.

Hoffnung auf Trendumkehr in den nächsten Jahren

Nun stagniere das Geschäft in ihrem Unternehmen, sagt Daniela Kern von der Handelsorganisation EZA in Köstendorf (Flachgau): „Der Rohstoffpreis ist stark angestiegen, auch für unsere Partner. Die Transportwege sind wesentlich teurer. Auf der einen Seite steigen die Preise, andererseits verdient jeder ein wenig mehr.“

Das führe auch dazu, dass der Umsatz von lateinamerikanischen Bauern steigt. Übrig bleibe davon wegen der großen Inflation dort aber wenig. EZA-Geschäftsführerin Kern hofft, dass die Nachfrage nach fair gehandelten Gütern in den nächsten Jahren wieder steigt.