Reiteck-Lift Flachau
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Chronik

Pensionisten retten kleinen Tellerlift

Der Personalmangel trifft aktuell viele Branchen. Für den Reiteck-Lift in Flachau (Pongau) hätte das fast das Aus bedeutet. Durch das Engagement mehrerer Pensionisten kann der kleine Tellerlift aber zumindest in dieser Saison weiterbetrieben werden.

14 Pensionisten betreiben seit zwei Wochen den Reiteck-Lift im Ortsteil Reitdorf in Flachau. Sie sind geringfügig oder auf Leasing-Basis bei den Snow Space Salzburg Bergbahnen angestellt und schieben Schichtdienst. „Das funktioniert reibungslos. Ich möchte ein großes Lob aussprechen. Über diesen Zusammenhalt in einem Ort wie Flachau können wir sehr stolz sein“, sagt Hias Pichler, Malermeister in Reitdorf. Er hat die Reitdorfer zum Mitmachen motiviert.

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Reiteck-Lift Flachau Tellerlift
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Reiteck-Lift Flachau Tellerlift kleiner Skilift
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Reiteck-Lift Flachau Tellerlift
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„Herminator“ berühmtester Skianfänger

„Unsere Väter haben damals zusammengelegt, um den Lift hier zu bauen, damit für den Ort etwas da ist, damit die Kinder Skifahren lernen. Es wäre traurig gewesen, hätte das jetzt ein Ende gefunden. Jetzt werden wir bald Großväter, darum sind wir froh, wenn unsere Enkel hier Skifahren lernen“, so Pichler. Auch Skilegende Hermann Maier hat auf der Piste seine ersten Schwünge gemacht. „Vielleicht bringen wir ja wieder einen Hermann Maier heraus. Dann wären wir wieder Weltmeister“, sagt Pichler.

„Alle haben zusammengeholfen“

Die Bergbahnen haben im November angekündigt, den Lift in der Wintersaison 2022/2023 nicht aufzusperren zu können. Man hätte kein Personal für den Betrieb gefunden, sagt Wolfgang Hettegger Vorstand von Snow Space Salzburg. „Es ist für uns sehr schwierig alle Anlagen in Betrieb zu halten, vor allem in Reitdorf, wo wir ja nur am Nachmittag einen Betrieb haben oder am Wochenende. Da war es doch schwierig Personal zu finden. Aber gemeinsam mit der Gemeinde Flachau, mit dem Aufruf und natürlich mit unseren Helfern, die jetzt da sind, können wir den Lift betreiben“, so Hettegger.

Pensionisten verhindern Aus für kleinen Skilift in Reitdorf

Am Freitag starten rund 64.500 Salzburger SchülerInnen in die Semesterferien. Rechtzeitig ist der Schnee auch in den tieferen Lagen da und in Reitdorf-Flachau ist auch der Reiteck-Lift gerettet. Ende November haben die Bergbahnen Flachau angekündigt, diesen kleinen Tellerllift nicht mehr betreiben zu können. Der Grund: Zu wenig Personal. Jetzt haben sich rüstige Pensionisten gefunden, die den Lift am Laufen halten.

Skigebiet vor allem bei Familien beliebt

„Meine Kinder haben hier Skifahren gelernt. Mittlerweile fahren meine Enkelkinder hier. Es ist ganz wichtig für die Einheimischen, weil die Eltern kommen mit den Kindern her und die Kinder können alleine fahren. Und es ist heutzutage sehr wichtig, dass sich die Kinder bewegen“, sagt Gerti Maier, Mutter von Hermann Maier. Das bestätigt auch Monika Weiss, Mutter aus Reitdorf: „Ich bin Mama von vier Kindern mit unterschiedlichen Könnensstufen, vom Baby bis zum Siebenjährigen. Ich bin sehr froh über den Lift. Die beiden Großen kann ich herbringen, sie fahren allein. Der Skilift ist einfach ein Juwel.“

Lift fährt nachmittags, am Wochenende fast ganztags

Unter der Woche fährt der Tellerlift von 13 bis 16 Uhr, am Wochenende von 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr. Für sozial schwächere Familien ist die Tages-Skikarte für Kinder bis 14 Jahre gratis.