Sönnichsen
APA/HERBERT NEUBAUER
APA/HERBERT NEUBAUER
Gericht

Freispruch für Impfkritiker, heftige Kritik an CoV-Politik

Mit Freispruch ist Donnerstag in Salzburg der Prozess gegen den Arzt, Universitätslehrer und bekannten CoV-Impfkritiker Andreas Sönnichsen zu Ende gegangen. Er habe illegale Impfbefreiungen ausgestellt, lauteten Vorwürfe. Nach dem Freispruch übte Sönnichsen heftige Kritik an der CoV-Politik. Wer sich nicht habe impfen lassen, sei schwer diffamiert und diskriminiert worden.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Staatsanwalt könnte noch berufen. Sönnichsen musste sich beim Salzburger Bezirksgericht wegen des Verdachtes des Betrugs und der Amtsanmaßung verantworten.

Ihm wurde angelastet, gegen Bezahlung von 20 Euro digitale Atteste für eine vorläufige Impfunfähigkeit ausgestellt zu haben, obwohl er dazu nicht befugt gewesen sei. Sönnichsen beteuerte in dem Prozess seine Unschuld. Der Richter konnte keine subjektive Tatseite und keinen Bereicherungsvorsatz erkennen.

Kammer zeigte ihren kritischen Kollegen an

Die Ärztekammer hatte im Vorgehen des Allgemeinmediziners einen Verstoß gegen das Ärztegesetz gesehen und den Kollegen bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. In der Gerichtsverhandlung wurde dem Beschuldigten nun angelastet, dass seine Gutachten über das Internet ausgestellt wurden, ohne die Patienten vorher gewissenhaft ärztlich untersucht zu haben. Auch von diesem Vorwurf blieb im Urteil nichts übrig.

Der Arzt wurde Donnerstag vom unabhängigen Gericht in Salzburg von den Vorwürfen freigesprochen. Dem ORF sagte er nach der Urteilsverkündung, nun müsse in der Gesellschaft noch sehr viel aufgearbeitet werden. Sönnichsen verlor 2021 im Zuge der Auseinandersetzungen mit Befürwortern der CoV-Impfstrategien seinen Spitzenjob an der Medizinischen Universität Wien, den er 2018 angetreten hatte.

Es wurde ihm von Verteidigern der Regierung und der CoV-Politik auch unterstellt, er sei ein „Schwurbler“.

„Kritiker wurden diffamiert. Wir hatten recht“

Sönnichsen kritisiert weiter, dass es nun ein großes Schweigen gebe – nach vielen Monaten mit teuren Medienkampagnen gegen Ungeimpfte: „Ich bin sehr froh, dass Corona jetzt zu Ende geht. Auf der anderen Seite müssen wir hier nun Vergangenheitsbewältigung betreiben und aufarbeiten. Wir wissen jetzt, dass viele Maßnahmen der Politik völlig unangebracht waren. Es wird mittlerweile offen zugegeben, die Kindergarten- und Schulschließungen waren unnötig. Nun sind zwei Studien herausgekommen, dass auch die Maskenpflicht unnötig war. Die Lockdowns haben sicher mehr Schaden angerichtet als genutzt.“

„Wir wurden als Rechtsradikale beschimpft“

Man habe natürlich sehr viel gelernt in dieser Krise, sagte Sönnichsen: „Aber die Menschen, die das vorhergesagt haben und zu denen ich mich zähle, die wurden massivst diffamiert und als rechtsradikal beschimpft. Ich habe noch nie irgendwelche rechtsradikalen Gedanken in meinem Kopf gehabt.“