Wie will der neue Chef der Salzburg AG die vielen ungelösten Probleme in seinem neuen Verantwortungsbereich stemmen? Dazu kommen die internationale und die heimische Energiekrise. Der neue Mann heißt Michael Baminger (40). Er kommt aus Oberösterreich und leitet seit 1. Jänner eines der größten Unternehmen.
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Strom-Manager: „Zufriedene Kunden mein Dogma“

Wie will der neue Chef der Salzburg AG die vielen ungelösten Probleme in seinem neuen Verantwortungsbereich stemmen? Dazu kommen die internationale und die heimische Energiekrise. Der neue Mann heißt Michael Baminger (40). Er stammt aus Oberösterreich und leitet seit 1. Jänner eines der größten Unternehmen im Land.

Ist er innerlich schon in Salzburg angekommen, oder hat Baminger seinen Schritt von Linz nach Salzburg schon bereut? Das fragt der Salzburger ORF-Chefredakteur Gerd Schneider den neuen Manager zuerst.

Schritt schon bereut?

Ganz im Gegenteil, sagt Baminger. Er sei mit Vorfreude und Respekt nach Salzburg gekommen: „Es gibt viel zu tun, und es sind turbulente Zeiten. Die Märkte sind in Bewegung, das ist eine große Aufgabe.“

Das Verhältnis seines Vorgängers Leonhard Schitter zur Belegschaft sei laut öffentlicher Darstellung nicht besonders gut gewesen, sagt Schneider. Was will Baminger tun, damit das Vertrauen der Mitarbeiter in die Führung der Salzburg AG wieder hergestellt wird?

Wie Arbeitsklima mit Belegschaft retten?

Sein Führungsstil basiere auf Dialog auf Augenhöhe, sagt Baminger: „Das gilt in allen Richtung und mit allen Spielern dieses Hauses. Er habe von Beginn an den Dialog gefunden – auch mit dem Betriebsrat. Da wird es nicht immer Einstimmigkeit geben, aber dass es eine gute, belastbare und persönliche Beziehung gibt, das ist sehr wichtig. Und nur so kann man auch kritische Fragen lösen.“

Strompreise: Viel Porzellan zerschlagen?

Beim Thema Strom- und Energiepreise sei aus der Sicht der Kunden in den letzten Monaten viel Porzellan zerschlagen worden von der Salzburg AG, so Schneider. Wie will sich der Konzern um Kunden kümmern, die sich ihr Gas und ihren Strom nicht mehr leisten können?

Baminger sagt, er bitte die Kunden, sich zu melden: „Wir knüpfen ein engeres Netzwerk, sind im Gespräch mit Caritas und Arbeiterkammer, um zu versuchen, noch mehr Partner an Bord zu holen und unsere Prozesse besser zu machen. Nun müssen wir auf jene schauen, bei denen die großen Maßnahmen nicht greifen.“

Er komme beruflich aus der Kundenbetreuung der Energie AG in Oberösterreich. Von dort habe er auch seine persönliche Philosophie mitgebracht, so Michael Bamminger. Generell sei eine sehr gute Betreuung bei ihm ein „Dogma“, so der neue Vorstandschef der Salzburg AG wörtlich: „Kunden, Kunden, Kunden …“

Erstmals Statement zu Windkraftprojekt

Der neue Salzburg AG-Vorstand Michael Baminger hat sich auch erstmals zum Windkraftprojekt auf dem Flachgauer Lehmberg geäußert. Dort sollen ja zwischen Thalgau und Henndorf 14 Windräder aufgestellt werden. Seit fast einem Vierteljahrhundert wird über das Projekt diskutiert. Zuletzt hat es Vorwürfe gegeben, die Salzburg AG würde das Projekt verzögern, weil nur noch die Unterschrift von Salzburg AG-Vorstand Michael Baminger fehle. Details dazu in Salzburg AG zögert bei Windradprojekt (30.01.2023, salzburg.ORF.at).

Lehmberg-Projekt würde nicht verzögert

Baminger weist diese Vorwürfe zurück. Er habe den Vertrag erst vor Kurzem zum ersten Mal gesehen. „Dieser Vertrag ist ein Grundstücksoptionen-Vertrag. Die Arbeit beginnt bei diesem Projekt erst. Da geht es um das Thema Windmessungen, da geht es darum das Projekt ordentlich zu designen, da geht es um das Thema Umweltverträglichkeitsprüfung. Also mit der Unterschrift unter diesem Vertrag, beginnt nicht der Bau des Windrads. Sondern da beginnt die Arbeit, damit das Projekt etwas wird“, so Baminger zu dem Windkraftprojekt auf dem Lehmberg.